Tropico 5: Unter der Sonne nichts Neues im Test

Xbox 360

Er ist wieder da! Das Idol der Massen, der Heiland vom Eiland, der Vater aller Väter, die Mutter aller Mütter: El Presidente!

Tropico_5_neXGam_11Seit Tropico 3 damals auf der Xbox 360 herauskam, bin ich ein Fan der Reihe. Die Möglichkeit, die Geschicke eines Diktators zu lenken und über sein kleines Inselreich zu herrschen, hat etwas. Und die augenzwinkernde Präsentation des Spiels trägt mit zum Charme bei.

Jetzt ist endlich Teil 5 erschienen. »Endlich« deshalb, weil es schon im Mai herauskommen sollte. Doch aus irgendwelchen Gründen verzögerte sich das Erscheinen um ein halbes Jahr. Wobei es die PS4-Besitzer noch schlimmer trifft: Die »dürfen« bis Januar 2015 warten.

Lohnte es sich denn wenigstens? Ja und nein. Es ist wie das Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Zunächst freut man sich darüber, ihn wieder treffen zu können. Man sieht, wie er sich verändert hat, nur um irgendwann festzustellen, dass die Veränderung doch nicht so großartig ausgefallen ist. Das beschreibt meine Eindrücke von »Tropico 5« am besten.

Tropico_5_neXGam_17Es gab Änderungen! Sogar welche, die sich auf das Gameplay auswirkten. Anstatt eines Singleplayer-Modus, bei dem man im Kalten Krieg auf diversen Inseln sein Glück probiert, hat man nun zum Start die Wahl zwischen zwei Eilanden und Beginn ist dieses Mal die Kolonialzeit.

Am Anfang entscheidet man sich für einen Familiennamen und erstellt einen eigenen Charakter. Das ist gleichzeitig der Grundstein für eine Dynastie, die die Geschicke der Insel von der Kolonialzeit bis in die Moderne lenken soll. Eine interessante Idee, die auch dementsprechend gut umgesetzt wird.

In jedem Zeitalter hat man eine Hauptmission, die man erfüllen muss, und viele kleine Nebenaufträge. Zu Beginn gilt es zum Beispiel, die Unabhängigkeit zu erlangen. Dafür braucht es eine Zustimmungsrate von 50 % in der Bevölkerung und die Unterstützung der Revolutionären. Gleichzeitig muss man jedoch ebenso Sorge tragen, dass die Krone einem das Regierungsmandat so lange verlängert, bis die Autonomie ausgerufen wird. Zwischendurch kann man außerdem neue Technologien erforschen, um weitere Gebäude freizuschalten.

Tropico_5_neXGam_9Die ersten Stunden ist das durchaus in Ordnung. Allerdings schleicht sich danach eine gewisse Routine ein. Auch weil die Art der Missionen sich wiederholt. Entweder muss man etwas bauen oder man muss etwas exportieren oder ansammeln. Es gibt natürlich selbstverständlich noch andere Aufträge, doch im Prinzip sind diese drei Typen die am häufigsten anzutreffenden.

Und so verbringt man seine Zeit damit, Missionen zu erfüllen, zu expandieren und den Wünschen der einzelnen Bevölkerungsgruppen so gut es geht nachzugehen. Unterbrochen wird das durch Naturkatastrophen, die die Insel heimsuchen, oder besondere Ereignisse von außerhalb. Und das war es im Prinzip auch.

Es fehlt die große Abwechslung, die große Neuerung, die Tropico 5 nach all den Jahren und bei dem aktuellen Generationswechsel zu etwas Speziellen machen würde. Wenn man die vorherigen Teile spielte, kennt man alles schon. Man will mehr Neues. Und da reichen die momentanen Veränderungen nicht aus.

Tropico_5_neXGam_7Hinzu kommt, dass der Grafik mittlerweile anzumerken ist, dass sie seit Jahren im Einsatz ist. Hier und da wurde sie etwas aufgehübscht, doch im Prinzip ist es immer noch dieselbe Engine, wie man sie aus Teil 3 her kennt. Leider merkt man das auch. Die Darstellung lädt häufig nach und wirkt detailarm. Und was besonders »nett« ist: Wenn eine Naturkatastrophe die Insel heimsucht, bleibt die Kamera in einem Blickwinkel hängen, den man in der Höhe nicht mehr verändern kann. Ein sehr nerviger Bug, der jedoch zum Glück nicht regelmäßig auftritt.

Und die Musik? Nach den Gesangstracks des Vorgängers gibt es dieses Mal tropische Rhythmen. Doch die gehen einem schon nach kurzer Zeit auf die Nerven, weil sie kaum Abwechslung bringen. Irgendwann sind sie ein einziges Gedudel, dass man schnell ausstellt, da man es nicht mehr ertragen kann.

Im Januar soll die PS4-Fassung herauskommen und um ehrlich zu sein, wird sie außer einer besseren Grafik nichts anderes als die 360-Version bieten. Und die ist bereits enttäuschend ...




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Forum
  • von Zadar101:

    Ich habe es jetzt die letzten zwei Tage gespielt und finde es super. Die Musik und die Stimmung sind Toll. Am liebsten ne Zigarre anzünden und ein Glas Rum dazu. Das Spiel wirkt jetzt runder. Die Radiokommentare sind aber weniger geworden was ich schade finde. Der Schwarze Humor von Tropico ist...

  • von Psmoke:

    Super danke, hatte den Thread nicht gefunden

  • von Vit:

    Auch wenn der Test auf der 360 erfolgte, bleibt's ein Multiplattformtitel. Ich schieb's mal nach nebenan.

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