Digimon Racing im Test

GameBoy Advance
Wiederholungstäter bestraft man ja deshalb besonders streng, weil sie durch ihr unbekümmertes Weiterfreveln mangelnde Einsicht gezeigt haben. Hier steht nun so ein Fall zur Verhandlung an, und zwar ein ungewöhnlich schwerer!


Soweit ist die Welt noch in Ordnung...


Eigentlich sah es schon so gut aus. Nach "Spielspaßperlen" wie Terminator 3 oder Men in Black kam z. B. mit Dragonball Z - Taiketsu ein wenigstens halbwegs brauchbares Beat'em'up von Atari. Nun scheint man aber einen akuten Rückfall erlitten zu haben, denn anders ist diese Funracing Katastrophe nicht zu erklären!

Zuerst einmal gilt es Anerkennung zu zollen, für die phantastische Idee die Digimon in kleine Karts zu zwängen und sie dann über diverse Rundkurse tuckern zu lassen. Das kann eigentlich wieder mal nur die Idee eines ausgebufften Marketing-Strategen gewesen sein, denen wir Zockern ja bekanntlich schon die eine oder andere "Lizenzperle" zu verdanken haben.



Die Kisten vorne beinhalten Waffen, leider allesamt ziemlich einfallslos...


Und so verwundert es auch dann nicht weiter, daß hier frech/dreist bei Genrereferenz Mario Kart geklaut wurde. Und das wohlgemerkt nicht nur bei Optik und Aufbau, sondern auch noch was z. B. die auf der Strecke aufsammelbaren Extras angeht. Dabei kommen aber die 8 (+3 freispielbaren) Digimon Racer niemals an den großen Nintendo Klassiker heran, was an einer Vielzahl unterschiedlichster Faktoren liegt.

Da wäre zum einen der unverschämt hohe Schwierigkeitsgrad, der euch selbst auf Schwierigkeitsgrad normal keinen einzigen Fehler verzeiht. Denn bei derart fehlerfrei und stetig auf der Ideallinie fahrenden Gegner habt ihr es schwer überhaupt noch eine gute Platzierung zu erfahren, um nach dem Rennen wenigstens ein paar Zähler auf das Punktekonto aufgerechnet zu bekommen. Hier übrigens gleich die nächste Kritik, denn anstatt auf das bekannte und ausgewogene 1 - 10 Punktesystem zurückzugreifen, gingen die Entwickler eigene Wege. So erhält der Sieger stolze 27 Punkte, während sich der Zweite noch über 18 freuen darf, der Dritte über 9 etc. Dies führt zu der Tatsache, daß ihr im Falle eines verpatzten Rennens gleich in der Wertung durchgereicht werdet. Ein Aufholen fällt dann schwer.



Über diesen seltsamen Untergrund müsst ihr fahren um zu "digitieren"...


Ausserdem scheinen die CPU-Gegner immer wie magisch an euch zu hängen. Ihr könnt ihnen so weit ihr wollt davonziehen und Bestzeiten hinlegen, aber sobald ihr einen kleinen Fahrfehler macht hängen die Kerle doch wieder hinter euch. Das hat bei mir so einige Male Frustmomente erzeugt. Doch das ist noch lange nicht alles - neben der Tatsache das für den Multiplayer jeder Gamer mal wieder sein eigenes Modul benötigt nerven auch noch die Bosskämpfe am Ende jedes Pokalwettbewerbs ungemein. Hier müsst ihr in einer Arena einen Boss bekämpfen, bevor es zu den nächsten Rennen weitergeht. Erinnert sehr an den bekannten Battlemodus aus Mario Kart, kommt in der Realität aber nicht halb so spaßig.

Doch es gibt auch positive Aspekte, wenngleich die ungemein rar gesäht sind. Da wäre beispielsweise die Möglichkeit Digimon-typisch zu "digitieren", was euren Fahrer widerstandsfähiger und gefährlicher für den Gegner macht, indem ihr über einen Untergrund fahrt, der frappierend an eine Ölpfütze erinnert.
Und ausserdem positiv ist.....ähm... ja.... hmmm *kratz*

Sebastian meint:

Sebastian

Einmal brachte es Digimon Racing ja sogar fertig während des Testens abzustürzen, was angesichts der spielerischen Qualität fast wie eine Erlösung scheinen mag. Fans von Funracern umfahren die Digimüll...pardon, Digimon Rennstrecken jedenfalls am besten weiträumig und investieren die angesparten Kohlen besser in Nintendo's Klassiker. Mario Kart fährt der Konkurrenz nämlich auch weiterhin meilenweit davon. 

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Digimon Racing Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.04.2004
Vermarkter Atari
Wertung 4.2
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