Persönlich schlüpft ihr in die Rolle von "Ding Chavez", dem Leiter der Anti-Terror Einheit "Rainbow Six". Einzelspieler werden nach einem kurzen Test der Fähigkeiten, dem Erklären der Steuerung und dem zusammenstellen der persönlichen Ausrüstung (Welche Waffe, was für Granaten etc.) direkt in den ersten Einsatz geschickt. Ein Schweizer Bergdorf, in dem einige "möchtegern" Terroristen venezuelanische Diplomaten als Geiseln genommen haben. Kein Problem für euren hervorragend ausgebildeten 3-Mann Trupp, mit dem ihr nun in das Dorf einrückt und alle Bewaffneten umlegt, die nicht eure Uniform tragen.
Rainbow Six 3 entpuppt sich hier wie auch seine Vorgänger als taktischer Shooter. Während des bedachten Vorrückens kommuniziert ihr mit euren Kameraden und erteilt ihnen Anweisungen, die diese zur Freude des Spielers recht anstandslos sofort umsetzen. Die Kommunikation erfolgt auf zweierlei Wegen: Zielt mit dem Gewehr auf eine Tür und drückt den A Button. Euer Team öffnet die Tür und versucht den dahinterliegenden Raum zu sichern. Ihr könnt aber auch den A-Button gedrückt halten und auf ein erweitertes Interface zugreifen, um den Jungs z. B. zu befehlen die Feinde drinnen erstmal mit Granaten zu bearbeiten und dann zu stürmen.
Leider zeigt die KI auch bei der GameCube Version hier und da ihre Macken. Während eure Teammitglieder in manchen Situationen brillieren, scheint es dafür andernorts mit künstlicher Intelligenz nicht weit her zu sein. Das ist verdammt schade, denn diese Macken hatte bereits die Xbox Version zu beklagen und in den sechs Monaten Zwischenzeit hätte man die KI-Fähigkeiten ruhig stellenweise nochmal etwas überarbeiten können.
Als "Zuckerl" bietet Rainbow Six 3, wie schon der erste Teil auf dem guten alten Nintendo64, wieder die Möglichkeit auch zu Zweit ins Anti-Terror Business einzusteigen. Die Bildschirm wird per Split-Screen geteilt und erlaubt euch zahlreiche Missionen gemeinsam mit einem Freund zu daddeln. Für Multiplayerfreunde ist allein dieses sehr gelungene Feature durchaus einen Blick wert.
Technisch hingegen kann der Titel leider nicht voll überzeugen. So sehen die Texturen für meinen Geschmack doch etwas sehr undetailliert aus. Im Jahre 2004 und auf Nintendo's Power-Würfel darf man sehr wohl mehr erwarten. Gleiches betrifft die manchmal seltsamerweise ohne offensichtlichen Grund mal eben leicht einbrechende Framerate, was ihr durch einen kurzen Ruckler wahrnehmt. Sicherlich kein Weltuntergang und auch eher selten, aber eben doch eine Erwähnung an dieser Stelle wert.
Alles richtig gemacht hat man hingegen wieder in Punkto Sound. Die Sprachausgabe eurer Männer geht in Ordnung und sogar die deutsche Synchro eures Einsatzleiters ist richtig gut gelungen. Auch die Waffensounds machen eine gute Figur und wer zuletzt bei der Bundeswehr diente, wird sicherlich problemlos den Klang (s)eines G36 wiedererkennen.
Bis auf die stellenweise mangelhafte KI und die teilweise etwas angestaubte Optik fällt es schwer weitere Kritikpunkte am Ubi Soft Titel zu finden. Wer auf taktische Shooter steht, sollte sich unverzüglich beim nächsten Gamestore ausrüsten - aber auch alle anderen sollten bei Gelegenheit ruhig mal eine Probespielchen wagen.