Hasser des neuen "Celda-Looks" können beruhigt aufatmen, Link kommt in bester Ocarina of Time-Tradition also entsprechend realistisch daher. Wie in der berühmten Action-Adventure Saga könnt ihr eure Gegner mit Schwert, Bombe und Pfeilhagel eindecken! Nachdem ihr euch für euren Lieblingsrecken entschieden habt kann die Action beginnen: Das Kampfsystem gibt sich extrem Arcadelastig, man merkt das es den Entwicklern auf Eingängig- und Leichtigkeit statt auf Taktik und Tiefgang ala Virtua Fighter 4 ankam. Euch stehen 3 Angriffs- sowie eine Blocktaste zur Verfügung aus denen ihr in windeseile bombastische Specials und Combos bastelt.
Dennoch bleibt euch der berühmt berüchtigte "DoA-Effekt" erspart. Stumpfe Button Smasher werden gegen einen wirklichen Profi kein Land sehen. Leider zeigen sich bei Beat'em'ups die Schattenseiten des ansonsten brillanten Gamecube-Controllers - aufgrund der ungewöhnlichen Anordnung fällt es manchmal recht schwer die gewünschte Taste im Eifer des Gefechts zu treffen, wahre Freaks greifen zum exklusiven Gamecube-Joyboard!
Das Hauptmenü gibt sich anfangs etwas "karg". Ausser dem ominösen Weapon Master Mode finden sich nur die gewohnten Genre-Standards. Dieser spezielle Modus entpuppt sich jedoch als wahre Goldgrube: Ihr wählt auf einer rustikalen Karte eingezeichnete Icons aus und bestreitet die dahinter versteckten Kämpfe. Hier werdet ihr mit origiellen Aufgaben konfrontiert - mal müßt ihr 5 Gegner in Folge besiegen, dann gilt es euren Widersacher durch ein Ringout zu beseitigen oder euch sitzt ein brutal kurzes Zeitlimit im Nacken. Für das Gewinnen dieser zahlreichen Kämpfe bekommt ihr jeweils Erfahrung und Geld, was ihr wiederum in neue Waffen, Spielmodi, Level, Outfits (zwei pro Charakter) und versteckte Kämpfer investiert - Da steigt die Langzeit-Motivation :) Nach und nach schaltet ihr verschiedene Theater, Practice, Time Attack, Survival und Team Battle Modi frei. Zur ultimativen Vollkommenheit fehlt nur der Tag Team Modus, der seit Virtua Fighter und DoA eigentlich Genre-Standard sein sollte.
Wie schon im Vorgänger verfügt jeder Kämpfer über seine eigene Stage. Diese reichen von saftigen Gärten, über schaurig düstere Grotten bis hin zu Palästen in den Weiten des Himmels. Nachwievor sind diese von einem unüberwindbaren Ring Out umgeben, allerdings präsentieren sich die Arenen jetzt etwas freiräumiger als noch im Vorgänger. Auch wenn hier und dort ein paar Details ergänzt wurden (z.B. die extrem hochauflösenden Bodentexturen) können sich die Arenen nicht mit dem aktuellen Genre(Grafik)Primus DoA 3 messen, dafür geben sich die Umgebungen zu unspektakulär und vor allem nicht interaktiv genug. Überhaupt hat es Soul Calibur 2 schwer vom brillant ausschauenden Vorgänger abzugrenzen. Weder Animationen, noch Detailgrad der (hübsch modellierten) Kämpfer-Models kann sich ausreichend vom 3 Jahre alten Soul Blade-Nachfolger absetzen. Vielleicht findet man den Grund hierfür im Arcade-Ursprung des Games - Der Kern des Games ist auf PS2-Hardware optimiert und hat daher nicht vielmehr Reserven als noch zu DC-Zeiten übrig. Bitte nicht falsch verstehen - die Optik ist auf allerhöchstem Niveau und sicher besser als aktuelle Tekkenepisoden, doch wo ist der verhoffte Quantensprung? ,,,-)
Die akustische Untermalung passt zur Optik wie die Faust aufs Auge, wunderschöne klassische Melodien stimmen euch auf die Kampfarena ein, wo der wohl beste Ringansager seit der Ready 2 Rumble Koryphäe Michael Buffer auf euch wartet! Im Kampfgeschehen bekommt ihr dann 100 Sprach-, Schrei- und Stönsamples auf die Ohren, die euch mitten ins Geschehen versetzen. Solltet ihr davon nicht genug bekommen könnt ihr euch in einem speziellen Extramodus die volle Drönung geben -samt Gesichtsanimationen. Zu guter letzt runden die klirrenden und scheppernden Waffengeräusche das Gesamtbild harmonisch ab - kann ein Beatém Up besser klingen? ,,,)
Insgesamt kommen Fans des Vorgängers voll auf ihre Kosten - wenn ihr nicht zuviel erwartet. Soul Calibur 2 ist ein rundum erneuertes Update - mehr nicht. Damit positioniert sich das Beat´em Up zweifelos im Fighting-Olymp, lässt aber die verhoffte Innovation und Brillianz vermissen. Für alle "Cubeler" dennoch Pflichtprogramm, ein vergleichbar gutes Kampfgame wird sich in absehbarer Zukunft nicht auf Nintendos Würfel verirren - Für viele ist bereits der angemessen proportionierte Link ein Kaufgrund ,,,-)