Die Grafik erreicht annähernd frühes PSone Niveau!
Bevor es allerdings so wirklich losgeht, will der eigene Charakter erstmal erschaffen werden. Als grobe Ausrichtung stehen hier der magische und der Weg des Kriegers zur Auswahl, zudem dürfen noch eine Vielzahl an Punkten auf allerlei Fertigkeiten verteilt werden. Anfangs gerade für Genreneulinge noch etwas verwirrend, habt ihr bald verstanden was es mit den Wächtern und den verschiedenen Kampfsystemen auf sich hat. Doch Xanadu leidet an anderen Problemen...
Und diese auf einen Satz zu beschränken ist leider gar nicht einmal so einfach. Das fängt bei nervigen Details an, wie beispielsweise der konfusen Menüführung oder der Tatsache das euer Charakter sofort beim herantreten an einen NPC die Konversation mit selbigem bemüht. Leider kann das gerade bei den Besuchen der vorgerenderten Locations wie z. B. einer Stadt recht frustrierend sein, weil ihr eigentlich nur noch damit beschäftigt seid zwischen den NPCs hindurch zu manöverieren und somit überflüssigen Konversationen aus dem Weg zu gehen. Wer hat schließlich schon Lust ein zweites oder gar drittes Mal den langen Text über die Legende von Dragon Galsis über sich ergehen zu lassen?
Ein anderer Kritikpunkt findet sich geschickt verpackt auch in der Werbung Nokia´s. Dort heißt es u. a. "Fast 35 Stunden Rollenspiel-Action für Hardcore-Gamer". Wie treffend, denn genau ein solcher Gamer solltet ihr sein, wollt ihr hier auch nur irgendwie etwas erreichen. Unser erster Ausflug in die Wildnis dauerte nämlich nur geschlagene 3 Minuten, bevor sich unser Avatar mit dem Gesicht nach unten im Gras wiederfand. Requiem of Hell lässt grüßen, der Schwierigkeitsgrad hätte eindeutig mehr Anpassung verdient gehabt. Ganz so unbedarft sind wir ja schließlich auch nicht in Sachen Zocken.
Praktisch - die Minimap links unten wird automatisch mitgezeichnet!
Bevorteilt wird diese für Avatare, Abenteurer und Helden ungünstige Eigenschaft des Spiels zudem noch durch eine arg hakelige Steuerung, die ihre Privatfehde mit der Iso-3D Optik auszufechten droht. Selbige überzeugt zwar mit konstanter Framerate, netten Details und erstaunlicher 3D-Freiheit, ist mit der Steuerung per Steuerkreuz aber offenbar überhaupt nicht kompatibel. Wer hier etwas erreichen will, muß wirklich viel Übung, Feingefühl und Nerven investieren, denn ihr werdet nicht nur einmal einen der Echtzeitkämpfe aufgrund der bescheidenen Steuerung verlieren...
Da ist es dann auch nicht mehr als schöne Theorie, daß insgesamt fast 20 verschiedene Monster auf ihren Bezwinger warten und unzählige Rätsel gelöst werden wollen. Ähnlich wie bei Requiem of Hell stimmt nämlich das Potenzial, nur leider nicht die endgültige Ausführung.
Die Kamera fängt geschickt automatisch den besten Winkel ein..
Auch N-Gage exklusive Feature wie eine weltweite Rangliste in der N-Gage Arena oder downloadbarer Content wie eine zusätzliche Map können das Spiel vor dem Abstieg ins untere Wertungsregionen nicht retten. Last but not least entpuppt sich dann auch die Bluetooth Fähigkeit des Titels als simpler Tauschbasar für die im Spiel aufgesammelten Karten.
In freudiger Erwartung hatten wir unserer finalen Version entgegen gesehen, doch das Glücksgefühl währte nicht gerade lange. Von Entwickler Falcom ist man da eigentlich wirklich besseres gewohnt, Xanadu Next hingegen wird es schwer haben sogar die Genrefans für sich zu gewinnen. Spart euer Geld lieber für kommende N-Gage Hits auf!