Euch stehen mit Wasserski, Strand Tennis, Abenteuer Golf, Drachen fliegen, Boccia und Wurfscheibe recht unterschiedliche Disziplinen zur freien Verfügung. Allerdings hat sich mit der Direktanwahl die Optionsvielfalt in diesem Moment auch schon vollkommen erschöpft. Dinge wie Training oder einen Wettkampfmodus der die verschiedenen Disziplinen verbindet sucht ihr vergeblich. Ebenso fehlen freispielbare Extras wie neue Charaktere oder Kurse, was sich bei einem Partyspiel allerdings verschmerzen lässt.
Habt ihr euch für eine der sechs Disziplinen entschieden, dürft ihr euch euren Charakter auswählen. Die vier sonnengebräunten Strandschönheiten und Beach Boys entsprechen natürlich den optischen Naturell des handelsüblichen Zockers ,,,) und sind so charismatisch und einfallsreich wie ein Paar Flip Flops aus dem Discounter. Sie erfüllen sicher ihren Zweck und passen vornehmlich in das Strandsetting, erwartet aber nicht, dass ihr noch euren Enkeln von den Erlebnissen mit ihnen erzählen werdet. Hat sich jeder für ein virtuelles Konterfei entschieden geht es dann endlich ab an den Strand.
Bis zu 4 Spieler treten in den Disziplinen meist hintereinander in den Wettkämpfen an, habt ihr keine Mitspieler zu Hand übernimmt die Wii eure Kontrahenten. Gesteuert wird nur mit der Wiimote. Das verspricht natürlich unkomplizierten Spass für jedermann. Vorher gibt es noch ein kurzes Tutorial und endlich geht der Spaß los – zumindest nehmt ihr das so an.
Mit lediglich 6 Disziplinen kann man sich leicht denken, dass es den Entwicklern mehr um Qualität als Quantität ging. Diese schwankt allerdings zwischen den Disziplinen sehr heftig und schuld daran ist die vermeintlich einfache aber Stellenweise auch überladene Steuerung. Während Disziplinen wie Wasserski und Drachen fliegen einfach von der Hand gehen, ihr kippt lediglich die Wiimote nach links oder rechts, erschlagen euch andere Disziplinen mit kruden Timing und Handling der Wiimote. Vor allem Würfe und Schläge kommen mit einer zeitlichen Verzögert daher. Solche Unzulänglichkeiten drücken natürlich auf den ansonsten soliden Spielspaß. Vor allem Golf und Boccia können überzeugen, hat man so oder besser aber auch schon andernorts gesehen. Mit dem Drachen fliegen kommt sogar eine kleine Prise Kreativität ins Spiel. Allerdings gestalten sich die meisten Disziplinen doch etwas zu simpel und so bleibt, außer der geselligen Runde mit ein paar Freunden, nicht viel Inhalt übrig. Alleine geht dem Titel erwartungsgemäß noch schneller die Puste aus. Mehr als ein, zwei mal wird euch keine der Disziplinen für sich begeistern können.
Während dieser Zeit kitzelt das Strand Setting mit grafisch durchaus ansehnlich Örtlichkeiten euren gute Laune-Nerv und vermitteln ein karibisches Gefühl, das ihr so garantiert nicht am nächsten Baggersee finden werdet. Dagegen fallen die Charaktermodelle etwas ab. Neben der Eingangs erwähnten unscheinbaren Auftreten kommen Marco, Lena und Co. zusätzlich mit der ein oder anderen steifen Animation daher.
Die unscheinbare soundtechnische Untermalung tut im Gegensatz zur Optik leider recht wenig für das Karibik-Flair. Getreu dem Motto zum einen Ohr rein zum anderen raus dudelt der Karibik-Sommer Jingle lieblos vor sich hin.
Klar richtet sich der Titel eher an die Spieler, die nicht jeden Tag eine Prinzessin aus den Klauen eines fiesen Bösewichtes retten. Dennoch sollten sich auch Casual Gamer nicht all zu lange mit dem Titel aufhalten. Es wird einfach zu wenig an Disziplinen geboten, zusätzlich schwankt auch noch deren Qualität. Zumal vieles schon in anderen Minispielsammlungen zuhauf gesehen wurde. Kleine Ungereimtheiten, wie die ungenaue Abfrage der Wiimote, vermiesen den schönen Tag am Strand zusätzlich. Was unterm Strich bleibt sind sechs kurzweilige Disziplinen, die ihr genau so schnell wieder vergessen wie gemeistert habt. Weniger ist halt nicht immer mehr.