Real Bout Fatal Fury (PSone) im Test

PlayStation1
"Manchmal kann einem das Schicksal übel mitspielen:
SNK präsentiert mit Real Bout Fatal Fury den fünften Teil der berühmten Fatal Fury Serie, der zusammen mit dem Nachfolger Real Bout Fatal Fury Special: Dominated Mind eine von zwei Fatal Fury Umsetzung auf der PlayStation ist.
Witzigerweise dachte Sony Europe wohl anno 1997, dass die PlayStation im Bereich der 2D Beat'em ups unterbesetzt ist und hat drei SNK Spiele exklusiv in Europa veröffentlicht. Das wären King of Fighters '95, Samurai Shodown III und eben Real Bout Fatal Fury.

Die Charakterriege setzt sich diesmal aus Terry, Andy, Joe, Kim, Mai, Duck King, Sokaku, Bob, Hon Fu, Blue Mary, Franco, Yamazaki, Jin Chon Shu, Jin Chon Rei, Oberbösewicht Geese Howard und seinem Bodyguard Billy Kane zusammen. Im Gegensatz zu Fatal Fury 3 sind bis auf Kim und Duck King lediglich die Zwischenbosse von Anfang an anwählbar.



Mai's Special ist sehr Wirkungsvoll...


Im Menü kann man sich unter "Game Start" für Single Play, vs. Play und Survival entscheiden (wie bei der NeoGeo CD Version). In den Optionen kann man dann neben den normalen Einstellungen, die zwei (L) und (R) Tasten mit Super Moves belegen, was wohl nur für absolute Anfänger empfehlenswert ist. Hinter dem Menüpunkt "The Master Art" verbirgt sich dann noch ein tolles Feature: Hier kann man sich vernichtende Combos und Super Moves jedes Charakters genauer anschauen und dank angezeigter Tastenkombination nachvollziehen um es selber üben zu können. So sind die einzelnen Combos und Moves jedes Charakters noch mal in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt. Im Memory Card Menü kann man dann seine Daten Speichern, Laden und löschen.
Unverständlicherweise werden wie auf dem NeoGeo auch bei der PlayStation-Version keine Highscores gespeichert, sondern nur der Level-Fortschritt. Hier hätte man sich ruhig nicht ganz so streng an die NeoGeo Vorlage halten sollen.


Bob zeigt Hon Fu seine schnellen Kicks...


Dafür wurde aber der Schwierigkeitsgrad ein ganzes Stück herabgesetzt. Auf Level 1 verkommt Real Bout praktisch zum "Kindergeburtstag" und der Computer ist nicht mal mehr in der Lage auch nur einen einzigen Schlag auszuführen. Selbst der gefürchtete Geese Howard hält hier nur seine Backe hin.



Vor jedem Match gibt es ein Gegner-Preview...


Die Buttons sind folgendermaßen belegt: (X) ist ein normaler Punch, (O) Kick, ([]) ist eine Power Attacke und (A) ist zum Line-Switchen vorgesehen.
Und hier sind wir jetzt auch schon bei einer der Neuerung in Real Bout Fatal Fury. Das in Fatal Fury 3 eingeführte Ausweichsystem (früher wurde noch auf mehreren Ebenen gekämpft) wurde in Real Bout nochmals perfektioniert. Durch das Line-Switchen kann man Angriffen ausweichen, oder Gegner umlaufen. Dazu kann man entweder in den Hinter- oder den Vordergrund ausweichen. Der Gegenspieler hat dann allerdings die Möglichkeit durch einen Spezialangriff oder Drücken der (A) Taste, den Spieler wieder auf die normale (mittlere) Ebene zurück zu befördern. Neu hinzugekommen ist auch die sogenannte "Wende in der Luft": Hier kann man im Sprung durch Drücken von (A) eine Wende vollziehen und so z.B. seinen Gegner beim Überspringen von hinten attackieren.
Um eine Ultra-Spezialtechnik ausführen zu können, muss man wie auch schon im Vorgänger, seine Powerleiste während des Kampfes füllen. Mit dieser sogenannten Special- und Potenzial Power können nun wuchtig Special-Moves vom Stapel gelassen werden.


Für Newbies interessant: Der umfangreiche Trainingsmodus...



Es wird alles Schritt für Schritt erklärt...


Das Besondere an Real Bout Fatal Fury, womit es sich von allen seinen Vor- und Nachfolgern abhebt, sind die Begrenzungen in den einzelnen Stages. Erstmals in der Geschichte der Fatal Fury Serie ist es nun möglich durch einen Ring Out den Kampf vorzeitig zu entscheiden. Dazu müssen allerdings erst die Randbegrenzungen zerstört werden. So muss z.B. in der ersten Stage ein Bretterzaun dran glauben. Nachdem man seinen Kontrahenten ein paar mal gegen ihn geschleudert hat, fällt er in sich zusammen und man kann den Gegner nun entgültig durch einen Stoß ins kühle Nass befördern. In der zweiten Stage (U-Bahn Station) behindert eine Menschenmenge vor dem Ring-Out und in der dritten die gläserne Fahrstuhltür.



Joe hat gleich Andy in den Fahrstuhl geprügelt...


Leider bietet das Game nur ganze 4 + 1 Boss-Stage, so das sich immer drei Kontrahenten eine Stage teilen müssen. Diese werden aber Fatal Fury typisch in jedem neuen Kampf durch veränderte Tageszeiten und anderen Details im Hintergrund dargestellt.

Sehr cool ist auch der Abspann geworden: Hier bricht Geese Howard nach verlorenem Kampf durch die Absperrung vom Dach des Geese-Towers. Terry kann ihn gerade noch so festhalten, aber er reißt sich los und fällt lachend in die Tiefe. Dieses geniale Ende könnt ihr allerdings nur als Terry oder Andy bewundern.


Auch auf der PlayStation heißt es "Bitte warten..."


Auf der grafischen Seite präsentiert sich Real Bout Fatal Fury durchwachsen. So können sich die Animationsphasen noch behaupten. Leider werden aber z.B. Flammeneffekte bei einem Special Move arg pixelig dargestellt. PlayStation-typisch wurde die Geschwindigkeit zurückgedreht was an den 50 Hz liegt. Dadurch gibt es auch die damit verbundenen dicken PAL-Balken, inklusive zusammengestauchter Charaktere. Kein Vergleich zum NeoGeo Original.
Leider haben es auch Ring Out Animationen, genauso wie bei der NeoGeo CD Version, nicht auf die PlayStation geschafft. So wurde der brennende Tanklastzug aus Stage 4, der Fahrstuhl aus Stage 3 und die U-Bahn aus Stage 2 komplett gestrichen, wodurch sehr viel Flair verloren gegangen ist. Als kleinen Ausgleich hat es Sony allerdings verschwitzt die PAL-Version mit dem typisch grünen Blut einzufärben, das normalerweise SNK's US. bzw. Euro Versionen schmückt. Hier gibt es roten Lebenssaft in Hülle und Fülle.



Auch am Hafen geht es brutal zur Sache...


Um die Grafik etwas aufzuwerten hier noch ein Tip: Packt Real Bout Fatal Fury einfach mal in die PlayStation 2 mit eingeschaltetem Texturfilter. Die vormals pixeligen Effekte erstrahlen nun in neuem Glanz.

Die Hintergrundmusik wurde komplett neu abgemischt und präsentiert sich in bester CD Qualität. Es wird ein kräftiger Rocksoundtrack geboten der optimal zum Kampfgeschehen passt. Besonders der Showdown-Theme auf dem Geese-Tower gefällt mir sehr gut. Die Sprachausgabe ist im NeoGeo-Vergleich etwas kratziger ausgefallen, aber noch gut verständlich (was ja nicht alle NeoGeo Umsetzungen von sich behaupten können).


Geese Howard erwartet euch auf dem Dach seines Towers...

Marco meint:

Marco

Mit Real Bout Fatal Fury zeigt SNK eine souveräne Umsetzung für die PlayStation. Die Spielbarkeit konnte ohne weiteres auf die Spriteschwache Hardware gerettet werden. Einzig die schwache technische Umsetzung trübt da den Gesamteindruck. Die beschnittenen Stages und die fehlenden Animationen können NeoGeo Kenner nicht überzeugen. Daher ist die Real Bout auf der PlayStation für Anfänger genau das richtig, die mal etwas SNK Luft schnuppern wollen.
Für richtige Real Bout Fans führt allerdings kein Weg um die NeoGeo AES Version vorbei. 

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Real Bout Fatal Fury (PSone) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit -
Vermarkter Sony
Wertung 6.8
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