Man kann es einfach nicht anders sagen: Das Spiel beginnt "plötzlich". Eine kurze und nichts aussagende Zwischensequenz zeigt die drei Hauptprotagonisten im Kampf, danach geht das Spiel sofort los. Keine Einführung, keine Erläuterung der Story, keine Vorstellung der Charaktere. Nicht einmal im Handbuch. Wer Cosmic Destruction in seine PSP legt, und auch nur ansatzweise etwas von der Story mitbekommen möchte, muss die Serie im TV verfolgen.
Im Grunde geht es um die drei Kids Ben Tennyson, Gwen Tennyson und Kevin Levin, die gemeinsam die Erde vor einer Alien-Invasion retten müssen. Drehpunkt ist dabei ein Alien-Armband, Ultimatrix genannt, welches Ben's DNA durch die eines Aliens ersetzen kann, so also deren Gestalt annimmt. Der Unterschied zu alten Teilen der Serie besteht darin, dass das Ultimatrix nun auch die ultimative Form dieser Kreaturen beschwören kann, womit Ben noch stärker und mächtiger wird.
Jede Verwandlung hat ein bestimmtes Spezialgebiet. So ist beispielsweise eine Alienkraft gut um Rätsel zu lösen, eine andere sehr praktisch für Geschicklichkeitsübungen, andere wiederum sehr effektiv im Kampf. Dadurch, dass man dank D-Pad Belegung schnell zwischen den Kräften hin und her wechseln kann, kommen teilweise richtig spaßige und taktische Finessen im Kampf gegen die Alienbrut zum Vorschein.
Während einer Mission stehen vier verschiedene DNAs zur Verfügung, die der Spieler vorab entweder aus zehn möglichen Kandidaten selbst zusammenstellt oder sich einer empfohlene Einstellung bedient. Anfänger, sowie Profis werden also mit den Verwandlungskünsten gut zurecht kommen.
Was sich als spielerisch anspruchsvoll ausgibt, entpuppt sich allerdings nach kurzer Spielzeit schon als Monotonie. Klar, es macht Spaß die verschiedenen Verwandlungen auszuprobieren, doch artet Ben 10 Ultimate Alien - Cosmic Destruction schnell in Button-Smashing aus, während sich immer wiederholende Rätsel verzweifelt versuchen, für Abwechslung zu sorgen. Außerdem gibt es weder Sammelobjekte, noch weitere Herausforderungen abseits der Story, die den Wiederspielwert in die Höhe treiben könnten. Auch einen Multiplayer-Modus sucht man vergebens. Wer den monotonen Spielverlauf einmal bis zum Ende überstanden hat, wird das Spiel womöglich nie wieder einlegen. Schade, denn die Spielmechanik hätte viel zu bieten, wenn man es nur richtig umgesetzt hätte.
Auch grafisch kann Cosmic Destruction nicht überzeugen. Der Wiedererkennungswert der Charaktere und dem Setting ist zwar hoch, doch die grafische Qualität lässt noch viel Luft nach oben übrig. Zudem stören Framerate-Einbrüche, Clipping-Fehler und eine teils ungünstig platzierte Kamera das Spielerlebnis.
Cosmic Destruction wurde zudem nicht für den deutschen Markt neu synchronisiert, was bei einem Spiel für die jüngere Zielgruppe ein großes Vergehen ist. Diese müssen sich mit deutschen Untertiteln zufrieden geben, die teilweise recht fix über den Bildschirm scrollen und somit wichtige Hinweise für das Lösen eines Rätsels vertuschen.
Ben 10: Ultimate Alien - Cosmic Destruction bietet mit seinen Verwandlungskünsten viel Stoff für ein gutes Action-Adventure, doch wurden die vielen Möglichkeiten mit einem langweiligen Level- und Gegnerdesign zunichte gemacht. Schon nach kurzer Spielzeit ist ein klares Muster erkennbar, wie man jede Herausforderung in Hand umdrehen meistern kann. Ab dann verfällt das Spiel in Langeweile und bietet ohne Sammelobjekte und einem Multiplayer-Modus absolut keinen Wiederspielwert. Das Ben 10 Universum wurde allerdings authentisch rübergebracht, aber nicht perfekt, da man auf eine deutsche Synchronisation verzichtete. Das wird der jungen Zielgruppe mit Sicherheit übel aufstoßen. Die PSP bietet ungemein viele gute Action-Adventure, wie Daxter, Secret Agent Clank und natürlich Ratchet & Clank: Size Matters, welche Ben 10 problemlos in den Schatten stellen, so dass Cosmic Destruction höchstens für hart eingesessene Fans des jungen Alien-Vernichters interessant sein könnte.