Striker im Test

SNES
Wenn es darum geht, auf dem üppigen Feld der SNES-Fußballspiele den klaren Überblick zu behalten, stehen selbst altgediente Videospielkenner oft auf verlorenem Posten. Keine Frage - wurde Nintendos 16-Bit seinerzeit doch mit einer wahren Fülle an Umsetzungen des beliebten Volkssportes bedacht. Gar nicht so einfach da seinen persönlichen Favoriten herauszupicken...
Für manche war es jedenfalls damals Striker. Im Jahre 1993 vom vor einigen Jahren verblichenen Entwickler Rage entwickelt, war es die erste 16-Bit Kickerei die noch vor Fifa & co. die Herzen vieler Sportspielfans höher schlagen ließ, sieht man vom umstrittenen Super Soccer aus dem Hause Nintendo einmal ab.



Mehr Auswahl als im Urlaubskatalog!


Diese Euphorie ist anfänglich auch absolut nachvollziehbar, bot doch keine Fußballsimulation schon im Hauptmenü derart viele Aktionsmöglichkeiten: Ob Freundschaftsspiel oder Training, Welt Liga, K.O. Turnier und Super Cup - sogar ein Modus für Hallenfußball wartet auf alle Fußballfans. Danach wird der Spieler von einer Auswahl an Nationalmannschaften förmlich erschlagen - neben den wahren Größen wie Brasilien, Deutschland, England, Frankreich & co. fanden auch Exoten wie Nordkorea, Angola oder die Färoer Inseln ein Plätzchen im Modul. Fans der Underdogs werden diese Vielfalt zu schätzen wissen, zumal alle Teams mit der damaligen Originalbesetzung auf dem Rasen antreten.

Dort angekommen fühlt man sich als Neubesitzer des Moduls aber erstmal überrant - binnen weniger Sekunden stürmt die gegnerische Offensive bereits in den eigenen Strafraum und beschäftigt euren Torhüter. Das Gameplay ist verglichen mit dem eher gemütlichen Super Soccer derart schnell, daß man die ersten paar Spiele wirklich erst zur Eingewöhnung benötigt, bevor man dann auch halbwegs zurecht kommt.



Dank Lizenz sind gar die damaligen Originale mit dabei!


Allerdings leidet die taktische Kompetente ebenso wie potenzielle spielerische Kabinettstücken darunter, da es mangels Übersichtskarte im Eifer des Gefechts kaum zu wirklich gut platzierten Flanken und Ballwechseln kommt. Wie schon bei Super Soccer leidet auch Striker unter einer notorischen Unübersicht, die das Kombinationsspiel als leider völlig überflüssig erscheinen lässt. Wohl dem, der dafür ausreichend Dribbel-Qualitäten mit auf das Spielfeld bringt.

Immerhin technisch ist mit dem nur magere 4 Mbit großen Modul soweit alles in Ordnung. Die Animationen der Sportler können zwar längst nicht mit späteren Titeln wie z. B. International Superstar Soccer mithalten, sind insgesamt aber dennoch vorzeigbar. Selbiges gilt auch das trickreich mit Mode 7 gezauberte Spielfeld und auch die Soundkulisse erfüllt die Anforderungen allemal.



Spielerische Tiefe sucht ihr besser woanders - hier wird klassisch gebolzt!


Weniger gut sieht es allerdings um einige Details wie dem Mehrspieler-Support aus. Zwei Spieler dürfen sich dabei messen, Multiplayeradapter für spannende Spieleabende mit bis zu vier Fußballern werden aber nicht unterstützt. Ebenso fehlt die in vielen damaligen Testberichten fälschlicherweise erwähnte Modulbatterie, um den Spielstand abzuspeichern und letztlich hätte man auch bei der holprigen deutschen Übersetzung der Texte (so löblich dieses Vorhaben ist!) jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt...

Sebastian meint:

Sebastian

Aus heutiger Sicht kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie Striker derart viele Lorbeeren einheimsen konnte. Durch das absolut hektische Gameplay sind sind zwar schnelle Konter möglich, die taktische Ader des Sports wird aber völlig unter den Tisch gekehrt - Kick & Rush lautet mal wieder die Devise. Wer das liebt, kann sich das Modul ja mal günstig besorgen - auf dem SNES gibt es aber so einige weitaus bessere Alternativen. 

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Striker Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1994
Vermarkter Elite
Wertung 6.4
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