Serious Sam II im Test

Xbox
Gerade Ego-Shooter werden aufgrund mangelnder Abwechslung und eines zu stumpfsinnigen Gameplays gerne kritisiert oder sogar zerrissen. Und doch hat sich ein Spiel genau deshalb fest in die Herzen der Zocker gesch(l)ossen. Die Rede ist selbstverständlich von Serious Sam. Der hartgesottene Bleifinger aus dem Hause CroTeam ist in seinem neusten Abenteuer nicht nur auf dem PC erhältlich, sondern geht auch auf der Xbox an den Start. Wie sich Sam Stone nach längerer Auszeit schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Auch vor unbewaffneten Martial-Arts Kämpfern macht Sam kein halt.


Das Universum wird durch den abgrundtief bösen Mental, welcher gleichzeitig Sams Erzfeind ist, bedroht. Damit weiterhin Friede, Freude und Eierkuchen in der weiten Galaxie herrscht, bitten drei putzige Wissenschaftler um Sams Hilfe. Die einzige Möglichkeit Mentals überirdischen Kräften Einhalt zu gebieten, besteht darin, das verloren gegangene Medaillon zu beschaffen. Unglücklicherweise ist das gute Stück in fünf Einzelteile zerbrochen und natürlich, wie sollte es auch anders sein, auf fünf unterschiedliche Planeten verteilt. Diese gilt es erst einmal wieder zu beschaffen und aus den Klauen der unzähligen Horden von Monstern zu entreißen.

Doch Sam kommt die Action gerade recht und freut sich schon mächtig darauf mit den netten Monstern eine Runde zu „spielen“. Das Spielprinzip von Serious Sam II ist schnell erklärt. Ihr ballert euch den Weg durch massige Gegnerhorden in riesigen Arealen frei und sammelt dabei alles Nützliche ein. Aber um eure gewaltige Aufgabe nicht mit bloßen Händen bewältigen zu müssen, dürft ihr aus einem abgedrehten Waffenarsenal wählen. Mit der double Barrel-Shotgun, dem Raketenwerfer, der Mini-Gun, der Doppel-Uzi und der Serious Bomb, um nur einige zu nennen, hat Sam genau die Waffenpower, die er braucht. Und die hat der gute Mann auch bitter nötig um gegen diese Biester zu bestehen. Denn oft stürmen Minutenlang riesige Scharen von Gegnern auf euch zu, die es in die virtuellen Jagdgründe zu befördern gilt.


Jetzt wird es Zeit für die großen Kaliber - let's fetz!


Ingesamt gibt es an die 45 verschiedene Gegnertypen, von denen es lediglich eine Handvoll wieder ins Spiel geschafft hat. Keine Panik, die kopflosen Kamikazekrieger sind wieder mit von der Partie. Allerdings hat es für die grünen Monster mit den scharfen, blutbefleckten Zähnen lediglich für einen Gastauftritt gereicht. Dies tut dem Spielspass aber keinen all zu großen Abbruch, denn die neu designten Gegnertypen können ebenfalls überzeugen. Unter anderem kämpft ihr gegen riesige Barbaren mit Äxten, Footballspieler, die euch mit explodierenden Footbällen bewerfen oder gegen rote Dämonen mit Monsterraketenwerfern. Die Fantasie scheint bei den CroTeam-Entwicklern keine Grenzen zu haben.

Bei all der Action braucht ihr allerdings immer einen klaren Kopf, sonst werdet ihr des Öfteren virtuell ableben. Sollte dies der Fall sein, verliert ihr nicht nur Leben, sondern ihr müsst das Spiel wieder an einem der zwar großzügig verteilten Savepunkte aufnehmen. Allerdings kann das bei längeren Metzeleien oft ziemlich ärgerlich sein, falls ihr wieder mal kurz vor Ende des Kampfes sterben solltet. So seid ihr nämlich gezwungen die Passage erneut zu spielen.


Dieses Vehikel dürfte dem ein oder anderen bestimmt bekannt vorkommen.


Die Leben, die euch in natürlich nur begrenzter Zahl zur Verfügung stehen, dienen euch in Serious Sam jedoch nicht als Continues, sondern dazu, dass eure Punkte nicht verloren gehen. Seid ihr „Game Over“, sprich sind euch alle Leben flöten gegangen, dann seid ihr auch eure hart erkämpften Punkte los. Das Spiel könnt ihr allerdings wieder vom letzten Savepunkt aus fortsetzen. Damit dass aber alles nicht passiert, ballert ihr fleißig viele Gegner ab und kassiert so ein „Extra Life“. Neben den Waffen gibt es noch diverse Power-Ups, wie z.B. „Serious Damage“ oder „Serious Power“. Mit diesen Power-Ups könnt ihr für kurze Zeit z.B. doppelten Schaden mit euren Waffen anrichten oder große Gegenstände aufheben und auf Mentals Streitkräfte werfen.

Zusätzlich habt ihr noch die Möglichkeit in mehr oder weniger futuristische Fahrzeuge einzusteigen bzw. Geschütztürme zu bedienen. So könnt ihr es euch durch Drücken des schwarzen Buttons z. B. auf dem Rücken eines Veloceraptors bequem machen. In einem Rollerball darf Sam ebenfalls Platz nehmen und kann sich so durch die Gegnermassen kugeln. Richtige Feuerpower haben aber nur die fliegende Untertasse mit rotierender Klinge und der Barracuda. Letzterer erinnert sehr stark an den Ghost aus Halo 2. Bei den Geschützen dürft ihr unter anderem Hand an ein Maschinen-, Lasergeschütz, einer Plasma-, Piratenkanone oder an einen Raketenwerfer anlegen. Gerade wenn ihr Levelgebiete beschützen müsst, dann solltet ihr immer nach einem der obengenanten Geschützen Ausschau halten, denn so können gleich ganze Massen auf einen Schlag ausgelöscht werden.


Solche Viecher dürfen nicht unbestraft rumlaufen!


Die Steuerung klappt bei den Vehikeln wirklich ausgezeichnet, besser könnte es gar nicht sein. Beim Ego-Shooter Part geht das ganze allerdings nicht so genau von der Hand. Im Grunde bekommt man zwar keine schlechte Steuerung, aber hier hat der ernste Sam im Vergleich zu seinen meisten Genrekollegen klar das Nachsehen. Gerade bei den flinkeren Gegnern fällt das Zielen schwerer. Optional lässt sich noch eine Auto-Aim Funktion hinzuschalten.

Auf eurer Suche nach den einzelnen Medaillonstücken kommt ihr auf den unterschiedlichsten Planeten vorbei. Unter anderem an einem Planeten im Urzeitstil, der von den Simbas bevölkert wird. Diese skurrilen Wesen sind ebenfalls auf eure Hilfe angewiesen. Im Gegenzug helfen sie euch dabei in euren Missionen voran zu kommen. Zusätzlich lassen sie auch mal ein Healthpäckchen oder Munition für euch fallen.


Ich sehe Untote *fear*


Doch auch im Kampf kommen die blauen Kerlchen euch zur Hilfe. Zwar sind sie keine tatkräftige Unterstützung im eigentlichen Sinne, aber sie lenken die Gegner dafür ab und verschaffen euch so mehr Zeit, sodass ihr nicht alle auf einmal bearbeiten müsst. Neben den Simbas gibt es noch weitere Völker bzw. Planeten, die auf euch warten. Am Ende jeder Welt trefft ihr videospieltypisch auf den Obermotz, der auch das Medaillonstückchen im Besitz hat. Anders wie bei den Vorgängern braucht hier jeder der Endbosse eine spezielle Taktik, um besiegt werden zu können. Die absolut witzig gemachten und schön gerenderten Videosequenzen halten euch bei der Stange. Hier wird jedem der ein oder andere Schmunzler über die Backen huschen.

Während der Singleplayer gut 12-15 Stunden in Anspruch nimmt, dürft ihr euch danach noch heiße Matches mit euren Freunden liefern. Hier könnt ihr den kompletten Einzelspieler ein weiteres Mal in Kooperation mit drei weiteren Freunden erneut durchspielen. Wahlweise über Xbox-Live oder Systemlink. Ein Splitscreen-Modus bleibt leider aus.


Serious Sam 2, das Spiel für Grobmotoriker...


Online läuft das Spiel absolut tadellos und selbst mit mehreren Mitspielern bleibt das Geschehen stets lagfrei. Das rockt wirklich und macht noch mal doppelt so viel Spaß als alleine durch die großen Levels zu ziehen. Allerdings sollte man den ersten Durchgang bereits gemeistert haben bevor man sich in die Onlinewelt stürzt, denn die coolen Videosequenzen bleiben im Co-Op leider aus. Zwar kann man alle Szenen einzeln noch mal im Hauptmenü ansehen, allerdings ist das dann nicht mehr dasselbe.

Grafisch gesehen macht die neue Serious-Engine einen ordentlichen Eindruck. Zwar muss die Xbox Variante einige Detailabstrich im Vergleich zur PC Version verbuchen, wirkt aber dennoch recht akzeptabel. Das Leveldesign ist sehr schön und abwechslungsreich ausgefallen. So durchquert ihr nicht nur tropische oder eisige Landschaften, sondern kommt auch an einer Märchenwelt vorbei. Die Sichtweite ist relativ hoch und wird durch keinerlei Pop-Ups getrübt. Die Balleraction läuft in den wenigen ruhigen Momenten absolut flüssig, bei absoluten Chaos auf dem Bildschirm bleibt es im Großen und Ganzen noch ruckelfrei, allerdings sind kleinere Einbrüche bei der Framerate bemerkbar.

Beim Sound sind wirklich schöne Melodien dabei, die je nach Spielgeschehen hektischer werden. Die SFX-Geräusche stehen der guten Musik nichts nach. Hier hört sich eine Shotgun noch an wie eine Shotgun. Die englische Sprachausgabe klingt hervorragend, gerade Sams Sprüche erreichen fast schon Duke Nukem Niveau, ohne ketzerisch sein zu wollen ,,,). Dazu lassen sich noch deutsche Untertitel hinzuschalten.


Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!

Christopher meint:

Christopher

Im Großen und Ganzen hat mir Serious Sam 2 super viel Laune gemacht. Zumal ich die Vorgänger schon sehr gerne gespielt habe, habe ich mich auch riesig auf den neuen Titel gefreut und wurde nicht im Geringsten enttäuscht. Sicherlich, man muss auf die hirnlose Action stehen und darf kein all zu komplexes Gameplay erwarten, sonst wird man mit dem Spiel keineswegs glücklich. Der Multiplayer über Xbox Live ist wirklich einen Blick wert und macht super viel Spaß. Allein deswegen sollte man sich den Kauf schon überlegen. Aber auch der unglaublich günstige Preis von 39,99€ spricht für sich. Diverse Online-Händler unterbieten diesen ohnehin schon günstigen Preis auch noch. Bei der Technik hätten die Jungs vom CroTeam allerdings doch einen Zahn zulegen können, auch die Steuerung ist nicht ganz so fein ausgefallen. Sofern man darüber hinwegsehen kann, hat man mit Serious Sam 2 einige unbeschwerte Stunden Nonestop- Action voll und ganz nach dem Motto – „Double the gun, double the fun“.

Positiv

  • Hirn abschalten und ballern
  • Live Co-Op

Negativ

  • Technisch nicht einwandfrei
  • Zielen nicht optimal
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  • von cd32:

    Läuft ssam2 (nicht second encounter) auch auf der 360 und via vga kabel ?

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Serious Sam II Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.10.2005
Vermarkter Take2
Wertung 8.3
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