Planet 51 im Test

Nintendo Wii

Es gibt den schönen Spruch „Besser gut geklaut, als schlecht kopiert.“. Inwiefern da ein Zusammenhang mit der Film-Versoftung „Planet 51“ besteht, erfährt man in den folgenden Zeilen.

Planet_51_1Es ist ein normaler Tag im Leben von Lem. Der Jugendliche hat soeben einen Nebenjob am örtlichen Astronomie-Institut angenommen. Gleichzeitig muss er sich mit den Schul-Rowdys herumärgern und bekommt seinen ersten Wagen. Klingt wie ein netter Erdenjunge, oder? In diesem Fall trügt der Schein. Die Ereignisse finden auf einer außerirdischen Welt statt, die gewisse Parallelen zum Amerika der 50er Jahre aufweist. Und auf diesem fremden Planeten landet eines Tages der Astronaut Chucky, der auch noch sein Raumschiff verliert.

Um den Zusammenhang mit dem eingangs angeführten Spruch zu erschließen, sei erwähnt, dass die Macher sich bei der Programmierung eine dicke Schneide bei der GTA-Reihe abschnitten. Genau wie im Vorbild hat man die Möglichkeit, nach und nach verschiedene Fahrzeuge freizuspielen, in fremde einzusteigen oder sogar von der Polizei verfolgt zu werden. Es handelt sich um ein Open-World Spiel, in dem man im Prinzip die freie Wahl hat, selber zu wählen wo und wie man hin will. Klingt nicht übel, oder?

Planet_51_28Hauptsächlich steuert man Lem, der die verschiedensten Aufgaben erledigen muss. Mal muss man einen Dieb verfolgen oder Zeitungen austragen. Hier bietet Planet 51 einiges an Abwechslung. Am häufigsten klemmt man sich jedoch hinter das Steuer eines Vehikels. Und nachdem man dies getan hat, ist man ratz-fatz frustriert.

Gesteuert wird nur über die Wiimote, den Nunchuck kann man ausstöpseln. Nintendos Wii Remote hält man waagerecht vor sich. Rasch fühlt man sich an Mario Kart Wii erinnert, bei dem die Steuerung ähnlich ist. Mit „2“ wird beschleunigt, mit „1“ geht es langsamer und rückwärts. Damit sind die grundlegenden Dinge klar, doch wie reagiert das Vehikel? Nicht gut. Man lenkt und das Gefährt reagiert … entweder übertrieben oder überhaupt nicht. Zwar weist das Spiel selber daraufhin, man möge sensibel steuern, doch egal wie sensibel ich mich bemühte eine Kurve zu nehmen, ich schoss über das Ziel hinaus. Präzises Ansteuern ist unmöglich. Hinzu kommen weitere Mankos! Es gibt Momente, in denen man auch ohne Vehikel unterwegs ist. Und eigentlich könnte man erwarten, dass wenn man auf dem Steuerkreuz die entsprechende Richtung für geradeaus drückt, dies auch so umgesetzt wird. Doch dem ist leider nicht so. Man drückt - und die Figur läuft schräg.

Planet_51_9Übrigens kennen die Fahrzeuge im Spiel den Stillstand nicht. Wenn man an einer Ampel hält, driftet das Vehikel langsam vorwärts. Wie gut, dass es im Spiel keinen Auffahrunfall gibt. Nur dein fahrbarer Untersatz nimmt Schaden, doch da gibt es überall diese praktischen Flächen, die es beim Drüberfahren reparieren.

Wie schon oben erwähnt, haben sich die Macher an Grand Theft Auto orientiert. Das gilt auch für die Gesetzeshüter. Sobald du zu viel Chaos anrichtest, sind sie dir auf den Fersen. Und stellen sich dabei so blöd an, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob sie ihre Marken in den Frühstücksflocken gefunden haben. Sie verursachen ihrerseits Karambolagen, und sobald du dich ein Stückchen außerhalb der normalen Routen befindest, aber immer noch in Sichtweite, beruhigt sich alles wieder.

Immerhin wurde der Open-World-Flair gut umgesetzt. Freie Bewegung und die Straßen sind von unterschiedlichen Bewohnern bevölkert. Zwar kann man nur mit einem Auftraggeber interagieren, aber das ist zu verschmerzen. Schon eher stößt übel auf, dass es keine große Karte gibt. Man navigiert immer anhand eines Radars am unteren Bildschirm-Rand, der einen kleinen Ausschnitt zeigt. Nun ist dies alles andere als übersichtlich, da es passieren kann, dass man einen Auftragsgeber verpasst und wieder mühevoll zurücksteuern muss. Eine größere Ansicht wäre nicht schädlich gewesen.

Planet_51_19Was die grafische Darstellung allgemein angeht, fühlt man sich bemüßigt zu überprüfen, ob man aus Versehen die falsche Konsole angeschaltet. Denn der gute Ersteindruck schwindet rapide. Die Bodentexturen wirken lieblos aneinander geklatscht und sehen wie zu seligen N64 Zeiten aus. Ebenso die Auflösung. Und bei Objekten im Hintergrund bemerkt man, wie sie erst auftauchen und dann, wenn du näher kommst, die Details nach und nach aufploppen. Dies ist graphisches Niveau aus der vorletzten Konsolengeneration! Immerhin kann der Sound überzeugen. Die Musik ist gut gelungen und die Sprecher machen einen ordentlichen Job.




Götz meint:

Götz

Planet 51 ist ein erneuter Beweis, dass Lizenz-Spiele unterdurchschnittlich sind. Das größte Manko ist die unpräzise Steuerung. Andere Defizite sind der „Bewegungsdrang“ der Fahrzeuge und die Grafik auf N64 Niveau. Alles in allem ein Titel, von dem man am besten die Hände von lässt.

Positiv

  • Open-World-Flair

Negativ

  • Hundsmiserable Steuerung
  • Miserable Grafik
  • Typisches Lizenzspiel
Userwertung
1.85 2 Stimmen
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Planet 51 Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2009-11-06
Vermarkter SEGA
Wertung 4
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