Dragon Ball: Raging Blast im Test

PlayStation3
Ich erinnere mich noch, wie ich mich jeden Tag abends vor den Fernseher hockte, um auf keinen Fall eine Folge von Dragonball Z zu verpassen. Und ich war nicht alleine: Die Anime-Helden um Son Goku versammelten Scharen vor den heimischen TV-Geräten und erfreuten sich einer großen Fanbase. Schade nur, dass es die Nachfolge-Serie nicht ins Abendprogramm geschafft hat und viele mit einem Cliffhanger im Stich gelassen wurden. Die Dragonball-Spiele waren bisher immer etwas mau, wie es dem neuesten PS3-Ableger ergangen ist, lest ihr im folgenden Review.
Inhaltlich ist der Titel eng mit der Serie verzahnt. Im Singleplayer-Modus lässt sich die Story, gewissermaßen in Kämpfe aufgeteilt, mehr oder weniger genau nachspielen. So werdet ihr auch altbekannte Gesichter wie Radditz oder Freezer wiedertreffen. Verschiedenste Sagen, selbst die von Son Gokus Vater oder dem großen Sayajin Broli lassen sich so nacherleben. Für Laien, die mit der Materie nicht vertraut sind, gibt es vor jeder Saga einen Prolog, beendet wird selbige mit dem entsprechenden Epilog, sodass man, auch ohne Fan der Serie zu sein, alles versteht. Es gibt sogar einen Modus, in dem die Entwickler ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und einige Geschichte erfunden haben - sehr interessant.



Bevor man sich in den Kampf wirft, ist ein umfangreiches Tutorial empfehlenswert. Hier lernt man alles, von den Basismoves bis hin zu machtvollen Spezialattacken. Im Kampf selbst fliegt, schlägt, tritt man also, was sich allerdings nicht als sonderlich einfach darstellt. Die komplexe Steuerung, die man sich selbst nach gusto auf die verschiedenen Knöpfe legen darf, braucht schon ein wenig Einarbeitungszeit, bis erste Moves flüssig von der Hand gehen. Das HUD enthält eine Gesundheits- und eine KI-Anzeige. Habt ihr Zweitere komplett aufgeladen, seid ihr im Hochspannungsmodus und könnt euren Gegner mit allerhand Spezialattacken malträtieren (wobei das richtige Timing gefragt ist). Für andere, normale Spezialattacken muss die KI-Anzeige immer ein wenig geladen sein, da selbst kleinste Angriffe schon auf selbige gehen. Mit der KI-Leiste lässt sich ebenfalls eine Transformation durchführen. So kann man während des Kampfes zum Super-Sayajin werden, um den Gegner so mit noch mehr Power fertig zu machen.



Die Authentizität ist um ein enormes Maß erhöht worden - die großen Landschaften erzeugen richtiges DBZ-Feeling, mit gezielten Tritten kann man Gegner durch Felsen kicken, sie mit anderen Moves gegen eine Bergwand schleudern, oder sie unter Wasser befördern. Das Schweben wurde ebenfalls verbessert, man kann sich nun auch in Luft zünftige Handgemenge liefern, die nicht selten in ein Quick-Time Event ausarten. Drückt ihr hier schnell genug den richtigen Kampf könnt ihr den Gegner bewusstlos der Schwerkraft aussetzen, und ihm am Boden weiter zusetzen. Aber auch außerhalb des Story-Modus bietet euch Dragon Ball: Raging Blast genug Möglichkeiten. Der Online-Modus ist im Übrigen nur etwas für die Harten - hier trägt die Creme de la Creme ihre Kämpfe aus. Solltet ihr nicht ein absoluter Vollprofi sein, werdet ihr hier so schnell keine Sonne sehen.

Das oben genannte Tutorial-Dojo, Online, Survival oder der klassische Versus-Modus - es ist praktisch alles enthalten, was in ein gutes Beat 'em Up gehört. Ebenfalls kann man seine Charaktere individualisieren, indem man ihnen bestimmte Objekte gibt, ihre Transformation verbessert oder die Superangriffe verändert, und so quasi den perfekten Charakter zu erstellen. Da dies viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt, ist es wohl nur ein Modus für echte Fans. Leider gibt es auch Kritikpunkte im Spiel - und einen besonders großen: Die Kamera. Fällt sie zunächst nicht auf, wird sie im Spielverlauf immer mehr zum eigentlichen Feind des Spielers.



An einer 3rd-Person Perspektive von hinten ist ja nichts auszusetzen, da der Kampf allerdings so rasant von statten geht, wirkt es, als käme die Kamera nicht hinterher. Die Hälfte der Zeit sieht man seinen Gegner nämlich nicht und muss quasi warten, bis er wieder im Blickfeld auftaucht - was meistens schnell und in Kombination mit einer Schlagkombination geschieht. Das Spiel verliert so einen Großteil seines Reizes und frustriert sehr, sehr häufig.



Im optischen Bereich wurde auf einen Cel-Shading Anime-Look gesetzt. Die Umgebungen reißen keine Bäume aus, sind allerdings auch kein Totalausfall sondern solide 3D-Landschaften. Die Charaktere sind, wie man sie aus den Serien kennt, im Anime-Zeichentricklook gehalten, was der Authentizität weiterhin gut tut. Am Sound gibt es nichts auszusetzen, außer, dass es keine deutsche Lokalisierung auf die Platte geschafft hat, es sind lediglich Untertitel verfügbar.

Renke meint:

Renke

Dragonball: Raging Blast ist ein solider Titel - guter Umfang, netter Story-Modus, technisch annehmbar. Die komplexe Steuerung reizt, das Spiel lange zu spielen und zu erforschen. Nur leider macht die Kamera einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Teilweise unspielbar macht der Titel einfach keinen Spaß und nimmt fast die gesamte Langzeitmotivation, da die Kämpfe selbst auf normalen Schwierigkeitsgraden zu Glücksspielen verkommen und man oft als Verlierer dasteht. Schade, denn hier hätte man viel mehr rausholen können.

Positiv

  • Großer Umfang
  • Story-Modus orientiert sich an Serie
  • Individualisierung der Charaktere

Negativ

  • Grottenschlechte Kamera!!!
  • Spiel dadurch teilweise unspielbar
  • Keine deutsche Sprachausgabe
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Dragon Ball: Raging Blast Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13. November 2009
Vermarkter NamcoBandai
Wertung 6.7
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