Leider wurde die UMD scheinbar mit Autos und Strecken voll ausgelastet, denn was Gran Turismo an Spielumfang bietet, lässt doch sehr zu wünschen übrig. Jeder Fan hatte sich auf die portable Karriere gefreut, wo man sich von den untersten Wagenklassen in die Weltspitze der Rennfahrer arbeitet - aber Pustekuchen. Es ist kein Karrieremodus enthalten, das einzige, was den Hauch eines Fortschrittes vermuten lässt, ist das Preisgeld nach selbst ausgewählten Einzelrennen. Diese bestehen aus normalen Rundkursen, Zeitrennen und Driftherausforderungen. Dabei kann man noch sein Ranking erhöhen: Man startet in Fahrerklasse D und tuckert mit einem VW Golf über die Pisten - mit jeder Klasse, die man aufsteigt, sind bessere Autos verfügbar, sodass man später auch mit wirklich heißen Boliden davonheizt.
In diesem Modus beschränkt man sich also auf die Akkumulierung der finanziellen Mittel sowie den Aufstieg in bessere Fahrerklassen. Viel Motivation steckt da wirklich nicht hinter. Gut ist es, dass man den allseits bekannten Lizenz-Modus - im Spiel heißt er Fahrherausforderungen, da die richtigen Rennen nicht auf Lizenzen beschränkt sind - wieder eingebaut hat. Hier müsst ihr bestimmte Streckenabschnitte in einer vorgegeben Zeit abfahren. Je besser die Zeit ist, desto besser der "Pokal", den man bekommt. Dieser ist eingeteilt in Bronze, Silber und Gold. Hat man die beste Auszeichnung für die jeweilige Prüfung errungen, gibt es auch ein entsprechendes Preisgeld, welches bei schlechteren Zeiten natürlich etwas geringer ausfällt.
Wie man bereits bemerkt haben sollte, ist das Ziel dieses Modus auch die Geldbeschaffung. Wie sieht also das Hauptbegehr von Gran Turismo aus? Geld. Habt ihr so viel davon, dass ihr euch alle Autos leisten könnt, ist das Spiel vorbei. Sicher, eine Menge Zeit will investiert sein, um alle 800 PKWs zu kaufen, doch wird es sicherlich nicht viele geben, die so lange durchhalten, da die Motivation einfach fehlt.
Doch auch der Autokauf hat seine Nachteile. Die Rede ist nicht von Ratenzahlungen mit effektivem Jahreszins, sondern von einem Faktor, der die ganze Sache recht unangenehm macht. Hat man sich also dazu entschlossen, sich einen neuen fahrbaren Untersatz zuzulegen, und auch bereits den Händler des Vertrauens gewählt, kann dies zu bösen Überraschungen führen. Im Autohaus sind jeweils immer vier Händler gleichzeitig vertreten, mit insgesamt bis zu 12 Wagen. Erst nach zwei gefahrenen Rennen werden diese Händler durch vier neue Anbieter ersetzt, die abermals 12 neue Autos bieten. Hat man sich also für einen BMW entschlossen, kann es sein, dass man zwei, vier, oder gar sechs Rennen fahren muss, bis man sich seinen Herzenswunsch erfüllen kann. Welcher Sinn hinter der ganzen Chose steht, bleibt wohl Firmengeheimnis vom preisgekrönten Entwicklerteam aus dem Hause Polyphony, welches sich dieses Mal scheinbar nicht so wirklich mit Rum bekleckert.
Vor einem Totalausfall wird der Titel allerdings bewahrt, da die Rennen in gewohnter Weise eine hervorragende Fahrphysik bieten. Trotz einer kleineren Hardware wird das Fahrerlebnis praktisch 1:1 von den großen Brüdern übernommen und weiß sowohl auf den Asphalt-, als auch auf den Rallyestrecken mit ihren typischen Eigenschaften zu gefallen. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist, dass man Gas- und Bremsstärke nicht bestimmen kann, da dies per Digi-Button geschieht, der nicht verschieden stark gedrückt werden kann. Leider krankt die KI wie gewohnt am "Perlenketten-Effekt", sprich die Gegner fahren in Fahrgemeinschafts-Manier brav hintereinander her und überholen einander nicht allzu oft. Leider gibt es auch keinen Online-Modus, man kann lediglich mit Freunden in einem kleinen Ad-hoc-Modus gegeneinander antreten.
Grafisch wird man bei Gran Turismo nicht unbedingt vom Hocker geworfen und es gibt sicherlich optisch ansprechendere PSP-Titel, trotzdem ist das Gesamtbild aus Wagenmodell, Umgebung und Licht- sowie Schatteneffekten stimmig, man entdeckt keinen wirklich üblen Schnitzer, außer die teilweisen wirklich matschigen Texturen bei Zuschauern und Streckenumgebung. Größter Pluspunkt ist allerdings, dass das Spiel sehr flüssig läuft und die Framerate zu keinem Zeitpunkt der Testphase eingebrochen ist. Leider erzwingt das auch seine Opfer, sodass man gegen maximal drei Gegner antreten kann. Der Soundtrack bietet eine Palette netter Lieder und die Motorengeräusch sind wie immer authentisch und bei größeren Kaliber auch zünftig, sodass jeder Mann mit Glückgefühlen erfüllt wird.
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Gran Turismo Trailer (PSP)
Gran Turismo für die PSP ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist der Strecken- und Wagenumfang bombastisch, andererseits bieten die Einzelspielermodi keinerlei Langzeitmotivation und sind schon nach kurzer Zeit ziemlich öde. Dass die Fahrphysik von den großen Titeln einfach auf die PSP portiert werden konnte, zeigt, dass die Entwickler von Polyphony wirklich viel von ihrem Handwerk verstehen. Im Endeffekt scheitert eine Wertung in hohen Regionen einfach an dem kleineren Umfang einer UMD-Disc.