Pro Evolution Soccer 2010 im Test

Nintendo Wii
Kaum bescherte Konami für PES 2010 der Spielengine eine Frischzellenkur für PlayStation 3 und XBox 360, die auch die Fans etwas fröhlicher stimmte, gibt’s zwei Wochen nach dem Release bereits auch für die Wii eine überarbeitete Fassung. Die Frage ist nun, ob sich nach nur acht Monaten Entwicklungszeit allzu viel getan hat oder bekommt man nur ein kleines Update?
Pro Evolution Soccer hat ja eigentlich eine großartige Entwicklung hinter sich. Selbst unter dem Titel International Superstar Soccer begeisterte das Spiel zahllose Spieler durch seinen realistischen Spielansatz. Der fehlende Realismus war es auch, der der 2009er Fassung für PS3 und 360 angelastet wurde. Dies wollte man nun mit PES 2010 vollständig ausmerzen. Wii Spieler hingegen konnten sich darüber nicht beklagen, da sie ja ein eigenständiges Spiel bekamen.


Das besondere an der Wii Fassung ist sicherlich die Steuerung. Zwar kann man freiwillig auf eine klassische Steuerung mit quer gehaltener Wiimote oder dem Classic Controller zurückgreifen, aber das besondere Etwas gibt dem Spiel die so genannte Playmaker Steuerung. Hier nutzt man die Wiimote als Zeiger in Verbindung mit dem Nunchuk um seinen Spielern Kommandos zu geben. Heißt also, dass man im Spiel mehr Dirigent als eigentlicher Spieler ist.


Mit der Wiimote ziehen wir Spieler auf die bestimmte Stelle zu der sie laufen sollen und können so das Spiel deutlich mehr taktieren als bei anderen Spielkonsolen. Das hat aber auch seinen Preis: Auf Grund der langsameren Reaktion, bedingt durch die Reaktionszeit durch die Augen-Hand Koordination, wird das Spiel deutlich anspruchsvoller und benötigt auch eine längere Eingewöhnungszeit. Dafür entschädigt Fußballfans aber die große Spieltiefe. Beherrscht man die Techniken nach einiger Übungszeit, lässt man die gegnerische Abwehrreihe relativ schnell im Regen stehen.

Da sich diese Steuerung bereits in den letzten beiden Vorgängern bewährt hatte, wurde diese nur etwas verfeinert. Die größte Änderung bezieht sich dabei auf die Freistöße und Elfmeter, die nun an Hand der Wiimote durchgeführt werden. Mit ihr zeigt man in die betreffende Ecke und dreht die Fernbedienung nach links oder rechts, um dem Spielball einen gewissen Drall zu verleihen. Ein Pfeil gibt dabei die voraussichtliche Schussrichtung an. Bei besonders fähigen Spielern ist dieser mit Regenbogenfarben versehen, was bedeutet, dass diese Spieler einen Flatterball spielen können, der für Torhüter besonders schwer zu halten ist.


Leider sind aber auch ein paar Probleme bei der Steuerung erhalten geblieben. So ist die Doppelbelegung der Tasten bei Schüssen weiterhin geblieben. So kann es des Öfteren passieren, dass man mit der Wiimote auf eine bestimmte Ecke zielt und auf diese mit gedrückter B-Taste schießen möchte, aber der Spieler einen Pass zu einem nebenan stehenden Spieler machen möchte, der oftmals wahrscheinlich gut gedeckt ist. Das ist ärgerlich, da die Schussmethode per Nunchuk kein manuelles Zielen zulässt. Auch manche Spieltechniken wie der Doppelpass sind weiterhin sehr kompliziert geraten und benötigen sehr viel Übung.


Von den Spieltypen selbst hat sich allerdings relativ wenig getan. Größte Neuerung ist die diesjährige Champions League, die nun mit selbst gewählten oder vorgegebenen Mannschaften gespielt werden kann. Auch neu ist das „eigene Team“, das an Hand von Mii Charakteren erstellt werden kann. Die Mannschaft ist zwar zu Beginn nicht sonderlich stark, kann aber mittels Kleidungsstücken im Souvenirladen stark verbessert werden. Neben den standardmäßigen Klamotten erhält man auch spezielle Accessoires durch Erfolge in den verschiedenen Spieltypen wie der Champions Road oder eben der Champions League. Ansonsten finden sich die bereits bekannten Spielmodi auch bei PES 2010 wieder: Einzelspiel, Turnier, Liga und eine leicht verbesserte Meisterliga.

Auf der technischen Ebene selbst hat sich fast gar nichts getan. Die Spielfiguren waren bereits beim Vorgänger sehr detailliert und auch die Kulisse ist gleich geblieben. Auffallend ist aber eine zweite Leiste über den Spielern, die neben der momentanen Fitness auch die Ausdauer anzeigt. Bei PES 2010 wurde sehr viel Wert darauf gelegt den Realismus wieder in den Vordergrund zu bringen, das beinhaltet auch, dass Spieler nicht mehr vom eigenen Tor bis zum gegnerischen sprinten können. Ist diese zweite Leiste leer, strauchelt der Spieler und er verliert den Ball leichter gegen einen angreifenden Gegner.


Neben den bekannten Publikumsgesängen finden sich in PES 2010 auch zahlreiche lizensierte Musikstücke von Künstlern wie Stereophonics, Kaiser Chiefs oder Chemical Brothers wieder, die in der Serie so erstmals zu finden sind. Enttäuschend sind leider abermals die Kommentatoren. Diese lassen schnell die immer wieder gleichen Sätze hören, aber lassen sich glücklicherweise abschalten. Leider finden sich auf der Spiel DVD nur die deutsche und französische Sprache, sonst hätte man auf einen englischen Kommentar ausweichen können.

Natürlich enthält das Spiel auch wieder verschiedene Onlineoptionen. So kann man gegen Spieler aus aller Welt antreten wahlweise mit oder ohne Freundescodes. Dabei wird auch Buch geführt über eigene Siege und Niederlagen, so dass man diese stets im Blick hat. Die Onlinespiele liefen bei unseren Tests auch durchaus flüssig, sind aber immer noch auf Einzelspiele beschränkt. Außerdem ist auch in Pro Evolution Soccer 2010 wieder eine Downloadfunktion dabei, mit der man Statistiken immer wieder aktualisieren kann, sofern verfügbar.

Michael meint:

Michael

Man sagt des Öfteren, dass man ein gutes Spiel eigentlich kaum verbessern kann und so findet man die Neuerungen von Pro Evolution Soccer 2010 eigentlich nur im Detail. Neben dem neuen Erschöpfungssystem und verbesserter Steuerung bei Standardsituationen bekommen Fans der Serie alle Spielmodi, die sie bereits aus dem Vorgänger kennen. Durch die neu lizensierte UEFA Champions League gibt es sogar noch einen weiteren Spielmodus und auch die Meister-Liga wurde wieder etwas verbessert. Wer also bereits mit Pro Evolution Soccer 2009 dieses Frühjahr in die Saison gestartet ist, muss nicht zwingend updaten, Fans der Serie werden es aber durch die Anpassungen wohl dennoch tun. 

Positiv

  • verbesserte Meisterliga und neue UEFA Champions League
  • neues Ausdauersystem
  • realistisches Spielgefühl

Negativ

  • kaum Verbesserungen zum Vorgänger
Userwertung
3.6 1 Stimmen
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Pro Evolution Soccer 2010 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 22. Oktober 2009
Vermarkter Konami
Wertung 8.2
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neXGam YouTube Channel
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