Stellvertretend für das gesamte Hasenvolk gehen zwei der Rabbids mit ihrem Einkaufswagen auf Tour, um die ausgedehnte fiktive Stadt nach allem möglichen Kram zu durchforsten, den man stapeln kann. So führt die Reise zu zahlreichen Orten, angefangen von der Kanalisation, in ein Einkaufszentrum oder beispielsweise zu einem Krankenhaus. Hier können viele verschiedene Gegenstände aufgesammelt werden, die den Turm bis zum Mond erhöhen können. In den verschiedenen Levels liegen mehr oder weniger sperrige Gegenstände, wie abgepacktes Toilettenpapier und ähnliches herum, mit deren aufsammeln man seine Kramleiste erhöhen kann. In jedem Level kann man so bis zu 1000 Punkte sammeln und je mehr Punkte man nach der Abrechnung hat, desto mehr Geschenke bekommt man.
Von erwähnten Präsenten lassen sich in jedem Level bis zu vier Stück sammeln, mit denen man seinen Rabbid optisch anpassen kann. Hier kann man dann zu späterer Zeit alle möglichen Dinge mit den Hasen anstellen, bei denen auch der serientypische Humor nicht zu kurz kommt. Spannt etwa dessen Kopf in eine Schraubzwinge um diesen zu verlängern oder setzt eine Gasflasche ans Auge an, um dieses aufzupumpen. Um alle Änderungen rückgängig zu machen, verabreicht man dem Rabbid ein Knallbonbon, also ein Bonbon mit Zündschnur, das genüsslich von ihm verspeist wird und nach der Explosion den Hasen in den Normalzustand zurückversetzt.
Doch wieder zurück zum eigentlichen Spiel. Insgesamt bietet Rabbids Go Home zahlreiche Abschnitte mit verschiedenen Levels, in denen man ein spezielles Ziel hat, das es aufzusammeln gilt. Mal eine riesige Standuhr oder eine Sendestation und sogar vor Lebewesen wie Kühen machen die Rabbids keinen Halt. Um zu ihrem Ziel zu kommen, wird der Einkaufswagen mit dem Control Stick des Nunchuk gesteuert und mit einem Druck auf die A-Taste gebt ihr gehörig Gas. Im Laufe des Spiels lernt man noch zusätzliche Manöver wie den Super-Boost, der mit Driften des Wagens aufgeladen wird bis die Reifen glühen und der Bwaagh!-Attacke, die wohl zu den wichtigsten Aktionen des Spiels gehört.
Mit ihr lassen sich nicht nur Getränkeautomaten und andere Behälter um ihren Inhalt erleichtern, sondern sie kann auch dazu genutzt werden, um sich Feinde vom Hals zu halten. Von Zeit zu Zeit trifft man auf Menschen mit ihren Hunden, die zähnefletschend auf die Hasen losgehen. Mit Schütteln der Wiimote wird die Attacke einfach ausgeführt und schlägt die Gegner in die Bewusstlosigkeit, wo man sie behutsam in seinen Einkaufswagen befördern kann. Wird man dennoch von einem der Köter oder anderen Gefahren berührt, so verliert man eine von drei Glühbirnen. Verliert man alle innerhalb eines Levels, brennt den Hasen sprichwörtlich eine Sicherung durch und man muss vom letzten Checkpoint erneut beginnen.
In den Spielabschnitten kann man auch einige geheime Gänge finden, die teilweise auch hinter Gitter versperrt sind. Mit Druck auf die Z-Taste lässt sich aber ein Hase kamikazemäßig auf selbiges Gitter abschießen und bringt dieses so zur Zerstörung, damit der Weg frei wird. Auch wird man immer wieder vor kleinere Rätsel gestellt, um zum nächsten Abschnitt zu kommen. Beispielsweise öffnet sich eine bestimmte Tür nur, wenn ein Reinigungsroboter sich auf einem Schalter postiert. Nun muss man sich mit den Hasen auf der Erbsensuppe postieren und diese dann so auf den Fußboden verteilen, dass man weder in eine Wasserpfütze, noch in den Roboter selbst fährt und diesen zu dem Schalter lotst. Auch müssen hin und wieder eine bestimmte Anzahl von Gegenständen gefunden werden, um zum nächsten Bereich zu kommen.
Auch sonst sind die Levels durchaus abwechslungsreich gestaltet worden. Es gibt zahlreiche Passagen, in denen Dinge aufgesammelt und erkundet werden können. Genauso wie eben erwähnte kleinere Rätsel und Geschicklichkeitspassagen sowie Rennabschnitte, in denen innerhalb einer bestimmten Zeit das Ende der Strecke erreicht werden muss. Auch wenn die Menschen im Laufe des Spiels immer härtere Geschütze auffahren ist der Schwierigkeitsgrad relativ niedrig angesetzt worden, so dürften geübte Spieler fast ohne Feindberührung durch die Levels kommen. Dies gewährleistet auch, dass Gelegenheitsspieler auch ihren Spaß an Rabbids Go Home haben dürften.
Grafisch ist der Titel wie schon seine Vorgänger sehr bunt und farbenfroh geraten. Die flüssige Optik leidet aber ab und an etwas unter Tearing, das heißt der Screen „zerreißt“ optisch kurzzeitig in der Vertikalen. Neben den zahlreichen witzigen Soundeffekten finden sich im Spiel auch bekannte lizenzierte Musikstücke wie Country Roads und Rivers of Babylon (Achtung Kult!). Neben dem Hauptspiel lässt sich auch ein eigener Rabbids Kanal im Wii Menü installieren. Dort können die im Spiel gemachten Fotos mit Freunden getauscht und auch an (Dekorations-)Wettbewerben teilgenommen werden. Die prämierten Ergebnisse lassen sich ebenso herunterladen und als Protagonisten im Hauptspiel benutzen.
In Sachen Multiplayer sieht es im neuesten Hasenspektakel aber eher mau aus. Es ist zwar möglich zu zweit den Storymodus zu bestreiten bei dem der zweite Spieler zusätzlichen Kram einsammeln kann und auch anhand der Wiimote auf Gegner feuert. Hier wäre einiges mehr drin gewesen. Warum wurden beispielsweise die Bürorennen nicht für mehrere Spieler mit integriert? Dieser und auch weitere Abschnitte hätten sich auch für Mehrspielerduelle angeboten.
Im Grunde ist der Abstecher der Rabbids in Action-Adventure Gefilde gut gelungen, wobei hier doch noch etwas Luft nach oben wäre. Mit der bekannten Portion Spaß erlebt man ein wahnwitziges Abenteuer durch zahlreiche Levels, die neben einer guten Portion Geschick auch starke Bauchmuskeln erfordern.