Ratchet & Clank: A Crack in Time im Test

PlayStation3
Ratchet & Clank - dieses dynamsiche Duo steht seit nunmal zwei Konsolen-Generationen für die unnachahmliche Dreifaltigkeit aus Jump'N'Run, zünftiger Ballerei und kinoreifer Präsentation. Nach dem ebenso gelungenen wie kurzen Online-Aufguss Quest for Booty verspricht Insomniac nun mit A Crack in Time einen würdigen Tools of Destruction-Nachfolger.

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Das siebte Abenteuer rund um den pelzigen Lombax und seinen elektronischen Sidekick setzt nahtlos an den Geschehnissen der Vorgänger an. Ratchet befindet sich auf einer Odyssee durch die halbe Galaxis auf der Suche nach Clank, der wiederum vom fiesen Schergen Dr. Nefarius entführt wurde. Unterstützung erhält Ratchet hierbei vom grenzdebilen Captain Quark und dem geschassten Lombax-Krieger Azimuth. Achja, und dann droht noch eine gewaltige Raumzeit-Uhr in der Mitte des Universums das gesamte Weltall zu vernichten… Neulinge werden trotz Einleitungsvideo mit einem großen Fragezeichen durchs Weltall jetten. Story-Fetischisten sei somit die Lektüre der früheren PS3-Episoden empfohlen, ehe der "Riss in der Zeit" unter die Lupe genommen wird.
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Die epische Space-Opera erlebt ihr abwechselnd aus Ratchets und Clanks Sicht, was sich auch deutlich auf das Gameplay auswirkt. Während die futuristische Beutelratte in klassischer Jump'N'Shoot-Manier einen Planeten nach dem anderen aufräumt, geht es in Clanks Eskapaden friedfertiger zur Sache. Der knirpsige Cyborg muss im Inneren der gewaltigen Raumzeit-Uhr knifflige Zeiträtsel lösen, die für ein "Hüpfspielchen" erfreulich anspruchsvoll ausgefallen sind. Dieses stetige Wechselspiel aus aufpeitschenden Baller-Einlagen und fordernden Puzzles ist ungemein reizvoll und erhöht die Abwechslung im Vergleich zu den gleichförmigeren Vorgängern.

Ratchet absolviert nach und nach exotische Plattform-Level, die auf verschiedensten Planeten beheimatet sind. Feindlichen Robotern und schleimigen Aliens rückt er brachial mit seinem Schraubenschlüssel zu Laibe, für hartnäckigere Kombattanten empfiehlt sich hingegen eine der mehr oder weniger originellen Fernwaffen. Neben dem klassischen Blaster und verschiedenen Granaten steht in Ratchet & Clank: A Crack in Time auch wieder die Disko-Kugel zur Verfügung, die Feinde zum tanzen animiert, zudem findet sich ein Schall-Eruptor im Sortiment, der das Feindvolk durch krachige Rülpser pulverisiert.
rcf2_cinematics_0006s_0010_Layer_140.jpg Als besonders hilfreich hat sich "Mister Zurkon" erwiesen, ein fliegenden Cyborg, der selbstständig das Laien-Getier unter Feuer nimmt - garniert von geistreichen Anmerkungen. Im Laufe des Spiels werden noch bedeutend abgefahrene Mord-Utensilien freigeschaltet, dem kampferprobten Lombax dürfe so schnell nicht langweilig werden. Wie Tools of Destruction bietet auch Ratchet & Clank: A Crack in Time rudimentäre Rollenspiel-Funktionen. Ratchet erhält im Laufe des Abenteuers mehr Lebenspunkte und kann sich neue Rüstungen und Waffen kaufen, wobei letztere durch stetigen Gebrauch immer mächtiger werden.

Gähnende Abgründe lassen sich im Tarzan-Style via Sprunghaken überwinden, weite Entfernungen dank Hover-Stiefel elegant überbrücken. Wer in den verwinkelten Levels fleißig Zoni-Gnome sammelt, darf zudem sein Raumschiff aufwerten,  mit dem ihr bequem zwischen den Himmelsgestirnen verkehrt. In den Weiten des Alls warten optionale Monde und Asteroiden auf das intergalaktische Wollknäuel, wo kleine Subquests weitere Zonis und Gadgets freischalten.

Die Weltraumsequenzen entpuppen sich als Spiel im Spiel, wo man allein viele Stunden zubringen und totschlagen kann. In den Sternsystemen lassen sich gegnerische Raumschiffe in einem kleinen Arcade-Shooter aufs Korn nehmen und bereits besuchte Planetoiden ansteuern, wo nach und nach weitere Missionen freigeschaltet werden. Auch Fans des Ratchet Arena-Spinoffs kommen auf ihre Kosten, auf einem Raumkreuzer mimt der Lombax einen Gladiator und misst sich mit dem gefährlichsten Abschaum des Universums.
Von Zeit zu Zeit absolviert ihr in der Hülle des Androiden Clanks verschiedene Rätselaufgaben. Hierbei müssen Clanks Bewegungen aufgezeichnet werden um verschiedene Schalter zu bedienen, bis zu drei virtuelle Alteregos lassen sich auf diese Weise speichern und nach und nach abspielen. Ein Beispiel: Die erste Clank-Aufzeichnung betätigt einen Schalter wodurch ein Fahrstuhl aktiviert wird, den wiederum eine zweite Clank-Kopie nutzt um dem Roboter eine Tür zu öffnen. Ein unerbittliches Zeitlimit erzwingt hier die genaue Planung der verschiedenen Bewegungsabläufe und - im wahrsten Sinne des Wortes - Zeitmanagement.

Ein Großteil der Faszination des Titels und die dichte Atmosphäre werden wieder maßgeblich von der liebevollen Präsentation getragen. Die putzigen, liebevoll animierten Protagonisten könnten ebenso wie die Cartoon-Cyborgs und übrigen Galaxie-Bewohner aus einem Pixar-Streifen stammen. Auch die aufwendigen Umgebungsgrafiken bieten reichlich Eyecandy, kein Planet gleicht dem anderen. Fremdartige, außerirdische Flora lässt die Welten lebendig wirken, von Wüste über Lava-See, Dschungelwelt und Bladerunner-Metropole ist alles dabei.
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Die grafische Qualität hat gegenüber Tools of Destruction nochmals leicht zugelegt, leider wurden auch die altbekannten Probleme der Insomniac-Engine übernommen: Die Inkompatibilität mit Bravia-Fernsehern, sowie vereinzelt LCDs anderer Hersteller. Aufgrund von Skalierungsfehlern wirkt die eigentlich famose Optik extrem verpixelt und kantig. Auf dem Test-System (KDL-40X3000) verkommt die krispe Grafik stellenweise zu einem umförmigen Pixelmatsch, etwas Abhilfe schafft es die PS3 auf 1080i zu switchen. Versöhnlich stimmen einen jedoch die kongenialen Zwischensequenzen, deren Humor, man möge mir den erneuten Vergleich verzeihen, den großen Pixar-Vorbildern in Nichts nachsteht.

Kai meint:

Kai

A Crack in Time ist für mich der bis dato stärkste Teil der Ratchet & Clank-Saga. Zum ohnehin schon famosen Story-Telling, dem hohen Umfang, der hochwertigen Optik und den spaßigen Hüpf- und Ballerpassagen gesellen sich spielerisch ungemein ausgefeilte Rätselsequenzen.

Leider lassen sich Diese kurzerhand abbrechen und überspringen, wodurch ein Teil des Anspruchs wieder flöten geht. Ein um's andere mal wird man dazu verleitet bei besonders kniffligen Passagen doch einfach den rettenden Button zu drücken.

Etwas plump gestalten sich auch die Schusswechsel im All, da euer Raumgefährt nur auf einer zweidimensionalen Ebene navigieren kann. Dennoch ein nettes Gimmick, das zwischen den Planetentrips für Kurzweil sorgt. Wer auch nur entfernt etwas mit Jump'n'Runs anfangen kann, darf bedenkenlos zugreifen.

Positiv

  • Gewohnt gutes R&C Gameplay
  • Herausragende Rätsellevel
  • Enorm umfangreich

Negativ

  • Grafikfehler bei manchen LCDs
  • Teils störrische Kamera
Userwertung
8.75 2 Stimmen
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Forum
  • von Kurini:

    Ja Quest for Booty war kurz, aber als jemand der das Thema Piraten klasse findet, war ich begeistert Klingt gut das die PS2 Teile da mithalten können, sobald ich mein YLOD wieder los bin werd ich mir die Trilogy wohl mal besorgen. Das All 4 One und Qforce hab ich noch nicht gespielt, wollte ich...

  • von Lossl:

    Können die PS2 Teile denn mit den Teilen auf der PS3 in Sachen Story, Humor und Spielspass mithalten? Definitiv, und selbst grafisch sind die HD Remakes erstklassig! Wobei ich von den PS3 Teilen nur Tools of Destruction richtig genial fand, das Quest for Booty war leider viel...

  • von Kurini:

    Gehört aufjedenfall zu den besten Serien auf der PS3. Neben Mario & Rayman defenitiv einer der besten 3D Platformer dieser Gen. Hatte bei den 3 Spielen auf der PS3 alles auf 100% durchgespielt, was ich diese Gen bei echt wenigen Spielen gemacht hab. Können die PS2 Teile denn mit den Teilen...

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Ratchet & Clank: A Crack in Time Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 6. November 2009
Vermarkter Sony
Wertung 8.5
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