Scribblenauts Screenshot (Nintendo DS)
Level 1: Ein kleines Männchen steht vor einem Baum. In der Krone des Baumes befindet sich ein Stern(Starite), das Objekt der Begierde des Männchens. Nach links und rechts könnt ihr gehen, aber ihr werdet nichts finden, um an den Stern zu kommen. Nichts außer eurer Kreativität! Der Stylus wird gezückt und ein beliebiger Gegenstand eingetippt. Egal welchen Gegenstand ihr euch wünscht, ihr bekommt ihn auch. Als Anfänger geht man natürlich erst mal auf Nummer sicher und tippt Leiter ein. So wird der Stern schnell aus dem Baum geholt, doch Extrapunkte für Kreativität gibt es dafür nicht. Einmal gelöst, schaltet ihr den fortgeschrittenen Modus frei, dabei müsst ihr das Level noch dreimal lösen, dürft einen benutzten Gegenstand aber nicht noch einmal verwenden. Also vielleicht ein Biber? Oder eine Motorsäge? Oder ein Trampolin? Oder ne Bombe? Oder ein Flugsaurier? Oder ein Borkenwurm? Oder eine Oma, die ihr dann auf ein Trampolin stellt und sie mit einem Fangnetz ausstattet? Oder ein Cyborg, der auf einem Elefanten reitet und mit einer Lanze den Apfel vom Baum holt?
Scribblenauts Screenshot (Nintendo DS)
Nein ich übertreibe nicht! In Scribblenauts ist nur eure Kreativität die Grenze des Gameplays. Die 10 Welten mit je 10 Levels unterteilen sich dabei in Rätsel und Action Level. In den Rätsel Level bekommt ihr nur einen Hinweis, wie zum Beispiel „Führe die Liebenden zusammen“ oder „Begrabe den Toten“. Erst wenn ihr dieses Ziel erreicht habt, erscheint der Starite. Bei den Action Levels seht ihr den Starite von Anfang an, ihr müsst nur einen Weg dorthin finden. In über 200 Levels gilt es nun kreative Lösungen zu finden, für besondere Leistungen gibt es Medaillen. Wer jetzt schon Allmachtsfantasien hegt, dem sei gleich gesagt, hier handelt es sich um ein echtes Knobelspiel! Eine einfache Lösung, wie die Leiter, gibt es nur selten! In den ersten Welten ist es meist kein Problem ein Level einmal zu vollenden, dreimal wird dann schon ganz schön knackig. Leider sind die Hinweise der Rätsel Levels auch nicht immer ganz eindeutig. Manchmal versteht man einfach nicht, was das Spiel eigentlich will. Außerdem werden eurer Kreativität dann doch manchmal Grenzen gesetzt, denn manchmal versteht das Spiel einfach nicht, was ihr gerade vorhabt. Zum Glück kann man einzelne Levels auslassen, so wird der Spielfluss nie gehemmt.
Scribblenauts Screenshot (Nintendo DS)
Scribblenauts Screenshot (Nintendo DS)
Das Gameplay ist dabei denkbar einfach: Einfach den Gegenstand eintippen und er erscheint. Danach kann der Gegenstand mit Stylus beliebig kombiniert werden, dabei gibt es gegenstandsspezifische Möglichkeiten. Ein Fisch kann zum Beispiel gegrillt werden, ein Elefant dagegen geritten. Einem Delfin kann eine Rüstung angezogen werden, um dann auf dem gepanzerten Delfin über die Lava zu reiten. Mag ein Elefant noch zu schwach sein, um ein Monster zu besiegen, kann eine Bazooka ihm weiterhelfen. Kleine grüne Punkte zeigen euch an, wo Gegenstände verbunden werden können. Die reine Stylus Steuerung hat leider auch Nachteile: Tippt ihr aus Versehen neben einen Gegenstand, rennt euer kleines Männchen sogleich los. Ungewollte Abstürze sind daher nicht selten.
Scribblenauts Screenshot (Nintendo DS)
Das Spiel kennt genug Gegenstände, um mit fast jedem Wörterbuch mithalten zu können, die volle Lokalisierung freut uns da um so mehr. Leider hat man eben bei der Lokalisierung auch geschlampt! Tippt ihr im Deutschen „Maus“ ein, bekommt ihr eine PC-Maus. Die hilft natürlich nicht, wenn ihr gerade eine Katze vom Baum holen wollt. Im Englischen dagegen habt ihr bei Maus die Auswahl zwischen Tier und Gegenstand. Ähnlich verhält es sich mit erzwungenen Übersetzungen. Die deutsche Version kennt kein Jetpack dafür aber den Raketenrucksack! Alle Sprachen sind übrigens auf dem Modul enthalten, daher ist das Spiel für mich die beste Möglichkeit zum Englisch pauken! Ein paar Wörter haben mir dann übrigens doch gefehlt. So kennt das Spiel keinen Grabstein, sondern nur ein Grab. Eine Ausrede, um ein Level nicht zu vollenden, kann das aber bestimmt nicht sein! Auch die Tastatur wurde nicht angepasst und bleibt bei QWERTY. Umlaute werden meist korrekt vom Spiel erahnt. Am meisten fehlt jedoch eine Option zum Wörtervervollständigen. Zwar kann man sich die letzten 5 Wörter anzeigen lassen, aber Raketenrucksack ist einfach ein zu langes Wort zum Tippen! Der eingebaute Leveleditor macht Spaß und ist einfach zu bedienen. Für Nachschub aus dem Netz ist also gesorgt.
Scribblenauts war eines der heißesten Spiele dieser GamesCom und faszinierte unsere gesamte Redaktion. Jetzt haben wir den Titel endlich in den Händen und leider konnte er nicht alles halten, was versprochen wurde. Der Suchtfaktor ist zwar enorm groß, aber der Frustfaktor eben auch. Doch viel ist vergeben, wenn man Zeitmaschine oder Weihnachtsmann eingibt! Auch die mangelnde Lokalisierung und die schwammige Steuerung fallen negativ auf. Dennoch bietet Scribblenauts ein kreatives und einzigartiges Spielgefühl und spricht dabei fast jeden DS-Besitzer an. Trotz kleiner Mängel, ein Must Have für diesen Herbst!