Und wozu ist eine Bühne da? Natürlich um zu performen! Das steht auch bei Shaun White Snowboarding: World Stage ganz klar im Vordergrund. Das Spiel handelt von Shaun White und seinen Freunden, die ihrem großen Ziel ein Stück näher kommen wollen: Auf der World Stage anzutreten. Da Shaun als einer der weltbesten Snowboarder bereits qualifiziert ist, müssen seine Kumpanen erstmal genügend Punkte sammeln, um unter die Top 5 der Weltrangliste zu kommen, damit sie schließlich um den heiß ersehnten Titel kämpfen können.
Dabei führt die Reise in verschiedene Länder, um dort in diversen Disziplinen das Siegertreppchen zu erreichen. Der Flughafen dient dabei quasi als Hauptmenü des Karrieremodus. Hier wird entschieden, ob man nun an einem Event teilnehmen, am Laptop seine bisherigen Statistiken abfragen oder auf einem Hügel eine Abfahrt üben möchte. Außerdem hat man sogar die Möglichkeit beim Trick-O-Mat seine eigenen Tricks zu erstellen, die in den vorhandenen Wettbewerben angewendet werden können.
Das grundsätzliche Gameplay wurde dabei größtenteils vom Vorgänger übernommen und etwas verfeinert. So wählt ihr in jedem Rennen einen Charakter aus, der mit seinen vier Fähigkeiten am besten zum jeweiligen Rennen passt. Diese können auch optisch angepasst werden, wobei die Auswahl anfangs noch recht mager ist. Dies ändert sich aber, nachdem man in verschiedenen Rennen den ersten Platz erreicht hat. So erntet man neben neuen Klamotten, auch neue Boards und Sticker, die auf den Boards zusätzlich platziert werden können. Im Laufe der Karriere lassen sich zudem noch zusätzliche Charaktere freischalten, um diese dort auch gleich einzusetzen. Neben der Wahl der Spielfigur ist bei den einzelnen Rennen auch die Wahl des Partners wichtig, da diese alle verschiedene Fähigkeiten besitzen. So kann man während des Rennens kurzzeitig eine bessere Balance oder bessere Tricks vollführen nachdem die Freundschaftsleiste anhand von vollführten Stunts aufgeladen wurde.
Auf den Rennpisten gibt es genug Abwechslung, denn neben den klassischen Rennabfahrten gegen vier Kontrahenten gibt es zahlreiche verschiedene Events, in denen man die meisten Trickpunkte sammeln oder einen Slalom als schnellster Fahrer abschließen muss. Zudem bietet das Spiel auch längerfristig Motivation durch vier verschiedene Schwierigkeitsgrade und verschiedenen Erfolge, die nur darauf warten vom Spieler freigeschaltet zu werden. Zusätzlich lassen sich auch errungene Bestzeiten und Punktzahlen mit Spielern aus aller Welt vergleichen, indem man seine eigenen Punkte über das Internet hochlädt.
In den Rennen selbst ist die Steuerung wie gehabt: Wahlweise spielt man mit der Wiimote allein oder in Kombination mit dem Balance Board. Die Steuerung mit Balance Board ist zwar anspruchsvoller, jedoch macht sie um einiges mehr Spaß als die „konventionelle“ Steuerung. Durch Neigung des Oberkörpers bewegt man sein Alter Ego in die jeweilige Richtung und mit Druck auf die Tasten A oder B auf der Fernbedienung werden im Sprung Tricks ausgeführt. Alles sehr eingängig und spaßig zugleich.
Sollte man ein Balance Board nicht sein Eigen nennen können, greift man auf die konventionelle Steuerung über Wiimote zurück. Durch entsprechendes Neigen des Controllers wird der Fahrer bewegt und mit Hilfe der Wiimote Bewegung im Zusammenspiel mit den A und B Knöpfen werden Tricks ausgeführt. Ein Nunchuk wird bei Shaun White Snowboarding: World Stage allerdings nicht benötigt. Dafür unterstützt das Spiel das Wii MotionPlus, das aber nur im Trick-O-Mat ausgiebig genutzt wird. Hier erstellt man für seinen Fahrer eigene Tricks, die in den Rennen angewendet werden können. Diese werden ganz leicht innerhalb von drei Schritten erstellt. Zunächst bewegt man die Wiimote dementsprechend wie der Fahrer sich beim Sprung bewegen soll. Im zweiten Schritt legt man fest, ob und mit welcher Hand er während des Tricks das Board anfassen soll und im letzten Schritt legt man noch Icon und Namen des Tricks fest, der dann auch im Spiel angezeigt wird.
Das Spiel präsentiert sich selbst in einem sehr comichaften Look, was durchaus sehr gut zur Wii passt. Die Optik ist auch stets flott und detailliert während des Rennens und es sind keine Einbrüche der Framerate festzustellen. Witzig ist auch, nach einem Sturz festzustellen, dass der eigene Spieler völlig von Schnee bedeckt ist, bis dieser durch den Fahrtwind nach und nach wieder weggeweht wird. Neben den Soundeffekten bekommt der Spieler auch eine ordentliche Portion lizenzierter Tracks auf die Ohren von bekannten Interpreten wie Interpol oder The Hives bis hin zu Klassikern wie etwa "I Was Made For Loving You" von KISS. Auch an die Partyfraktion wurde gedacht und man hat dem Spiel einen ordentlichen Multiplayermodus spendiert. Neben einem Splitscreenmodus für bis zu vier Spieler enthält Shaun White Snowboarding: World Tour auch einen Hot Seat Modus in dem ebenfalls bis zu vier Spieler gegeneinander antreten können. Außerdem ist es sogar möglich die Karriere kooperativ zu meistern, leider aber nur mit einem Balance Board. Auch ein echter Onlinemodus fehlt dem
Wer den Vorgänger schon kennt, der braucht nicht lange mit sich hadern und sollte sich bedenkenlos den Nachfolger zulegen. Wer sich bisher der Faszination von Shaun White Snowboarding entziehen konnte, der sollte unbedingt einen Blick riskieren. Das einzige was man dem Spiel ankreiden kann, ist, dass sich im Vergleich zum Vorgänger nur wenig geändert hat. So vermisst man auch weiterhin einen echten Onlinemodus und die Möglichkeit mehrere Balance Boards zu verwenden. Also packt das Balance Board aus und ab auf die Piste!